Leben in Berchtesgaden: Eine leistbare Option für wenige
Die malerische Region Berchtesgaden war lange Zeit ein beliebter Tourismus-Hotspot. Doch für viele Einheimische wird das Leben dort zunehmend unbezahlbar. Karin Koll, eine 53-jährige Pflegefachkraft, entschied sich kürzlich mit ihrem Mann, ihren Heimatort zu verlassen. Die steigenden Mieten und der begrenzte Wohnraum haben sie dazu bewogen, nach Niederbayern umzuziehen.
In Berchtesgaden ist die Wohnsituation problematisch geworden. Die enorme Nachfrage und das knappe Angebot haben zu einem starken Anstieg der Mieten geführt. Viele Einheimische, darunter auch Karin Koll, haben Schwierigkeiten, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die Situation verschärfte sich zusätzlich, als Koll gezwungen war, eine Wohnung ohne Balkon und Garten zu einem erschwinglichen Preis anzumieten.
Der Umzug nach Niederbayern war für Koll die Lösung. Dort fand sie ein passendes Zuhause zu einem akzeptablen Mietpreis. Die 90 Quadratmeter große Doppelhaushälfte mit einem 900 Quadratmeter großen Garten bot ihr eine verbesserte Lebensqualität im Vergleich zu Berchtesgaden. Zusätzlich sind die Lebenshaltungskosten in Freyung-Grafenau deutlich niedriger als in dem touristischen Berchtesgaden.
Die Entscheidung, Berchtesgaden zu verlassen, hatte jedoch auch negative Auswirkungen. Koll bedauert den Verlust des vertrauten Umfelds und den Kontakt zu ihren früheren Nachbarn. Dennoch ist sie optimistisch und genießt das Leben in Niederbayern. Die Ruhe und Naturverbundenheit der neuen Gegend haben ihr sogar die Möglichkeit gegeben, ihren Jagdschein zu machen – etwas, wofür sie in Berchtesgaden nie Zeit gefunden hätte.
Die steigenden Mieten und die Abwanderung von Pflegekräften wie Karin Koll sind Anzeichen für ein größeres Problem in Berchtesgaden. Wenn die normalen Arbeitnehmer, die das Herz der Gemeinde bilden, sich das Leben in der Region nicht mehr leisten können, droht der Ort, sein soziales Gefüge und seine Identität zu verlieren. Es ist daher dringend erforderlich, dass die Verantwortlichen Maßnahmen ergreifen, um die Wohnsituation für alle Bevölkerungsgruppen erschwinglich zu machen.
– NAG