Die Benediktinerinnenabtei Kellenried feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen und hat sich im Laufe der Jahrzehnten einen festen Platz in der Region Oberschwaben erarbeitet. Bekannt ist das Kloster nicht nur für seine spirituelle Arbeit, sondern auch für die Produktion von handgefertigten Krippenfiguren und Kerzen, die aus den eigenen Werkstätten stammen.
Das Kloster befindet sich majestätisch auf einem Hügel über dem Schussental, gleichsam ein Ort der Anbetung und ein Ort der Kreativität. Am kommenden Sonntag wird dieses Jubiläum mit einer Eucharistiefeier und einem Festakt zelebriert, ein Ereignis, das sowohl die Schwestern als auch die zahlreichen Besucher anzieht.
Eine seltene Klostergründung
Die Gründung von Kellenried war im Jahr 1924 ein kleines Wunder. 28 Nonnen aus Österreich haben sich entschlossen, eine neue Gemeinschaft zu bilden – eine bemerkenswerte Tatsache, da Klostergründungen im 20. Jahrhundert äußerst selten geworden sind. Das Kloster ist das jüngste Frauenkloster in Oberschwaben und zeigt, dass der Glaube auch in modernen Zeiten eine wichtige Rolle spielt.
In den 1950er Jahren erlebte die Abtei ihre Blütezeit mit 79 Nonnen. Heute sind es nur noch 13, die in der Tradition des heiligen Benedikt leben und arbeiten. Äbtissin Maria Regina Kuhn hat betont, dass die Gemeinschaft aktiv nach zukünftigen Lösungen sucht, um den Fortbestand und die Aufgabe der Schwestern zu gewährleisten.
Kellenried bietet den Menschen in der Umgebung nicht nur einen Ort zum Gebet, sondern auch zum Austausch. Die Klosterkirche ist täglich für öffentliche Gottesdienste geöffnet, und die Schwestern laden jeden ein, an den liturgischen Feiern teilzunehmen. Die Freude der Nonnen, wenn sie Besucher begrüßen, bleibt spürbar, und das Kloster wird zu einem lebendigen Raum für die Gemeinschaft.
Ein wesentlicher Aspekt der Klostertätigkeit sind die Erzeugnisse aus den Werkstätten. Im Klosterladen können Besucher die handgefertigten Produkte erwerben, was nicht nur zum Lebensunterhalt der Gemeinschaft beiträgt, sondern auch einen Einblick in die Tradition des Klosterlebens bietet. Ein Förderkreis aus Laien unterstützt zudem die Schwestern und fördert die Kontakte zwischen der Abtei und der umliegenden Bevölkerung.
Zusätzlich wird das 175-jährige Bestehen der Franziskanerinnen von Reute, die ebenfalls in der Region verwurzelt sind, gefeiert. Diese feierlichen Anlässe verdeutlichen das reiche Erbe und die anhaltende Bedeutung der Ordensgemeinschaften in Oberschwaben.
Somit stellt das Jubiläum von Kellenried nicht nur eine Rückschau auf eine lange Geschichte dar, sondern auch einen Blick in die Zukunft, während die Schwestern weiterhin ihre Gemeinschaft formen und den Menschen in ihrer Umgebung dienen.