FriedrichshafenLindau (Bodensee)

Galloway-Rinder fördern Naturschutz in der Lippertsreuter Weiherlandschaft

In der Lippertsreuter Weiherlandschaft bei Überlingen, wo im Oktober 2020 eine naturnahe Landschaftspflege initiiert wurde, beweiden seit diesem Sommer vier Galloway-Rinder die Flächen, um wertvolle Lebensräume für seltene Arten zu erhalten und die Landwirtschaft mit Naturschutz zu verbinden.

Im malerischen Überlingen, einer Stadt am Bodensee, hat ein innovatives Projekt zur Landschaftspflege und zum Naturschutz an Bedeutung gewonnen. Seit dem Sommer 2023 beweiden vier Galloway-Rinder die neu gestaltete Lippertsreuter Weiherlandschaft. Dieses umfassende Vorhaben ist eine Kooperation zwischen der Stadt Überlingen und der Heinz-Sielmann-Stiftung und hat das Ziel, eine artenreiche Landschaft zu erhalten, während gleichzeitig eine nachhaltige Nutzung der Fläche gefördert wird.

Die Rolle der Galloway-Rinder im Naturschutz

Die Galloway-Rinder sind nicht nur aufgrund ihrer Robustheit und Anpassungsfähigkeit an wechselnde Witterungsbedingungen ideal für diesen Einsatz. Sie tragen aktiv zur Pflege und Entwicklung des Lebensraums bei, indem sie eine natürliche Weidehaltung praktizieren. Dies ermöglicht ihnen den Zugang zu schwer erreichbaren Uferbereichen und fördert die Biodiversität, indem sie das Wachstum von unerwünschtem Pflanzenmaterial kontrollieren.

Fleischproduktion im Einklang mit der Natur

Alexander Barth, ein Nebenerwerbslandwirt, hat die Verantwortung für die Tiere und das Projekt übernommen. Die erhoffte Vermarktung des schmackhaften Rindfleischs steht im Einklang mit den Zielen des Naturschutzes. Galloway-Rinder, die für ihr feines, marmoriertes Fleisch bekannt sind, bieten somit eine doppelte Lösung: Sie fördern die natürliche Landschaftspflege und liefern gleichzeitig hochwertige, lokal produzierte Nahrungsmittel.

Ein ganzheitlicher Ansatz zur Lebensraumgestaltung

Die Lippertsreuter Weiherlandschaft wurde 2020 ins Leben gerufen, als fünf Weiher und eine Nasswiese auf einer ehemaligen Ackerfläche geschaffen wurden. Ziel dieser Umgestaltung ist es, die Entwässerung des ehemaligen Niedermoors zu stoppen und CO₂-Emissionen zu reduzieren. Die Initiative ist ein gutes Beispiel dafür, wie Umwelt- und Landwirtschaftsinteressen kombiniert werden können, um sowohl die Natur zu schützen als auch landwirtschaftliche Praktiken zu integrieren.

Erfolgsgeschichten im Naturschutz

Das Projekt hat bereits positive Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt gezeigt. Insbesondere der stark gefährdete Laubfrosch wurde seit der Einführung der Galloway-Rinder in der Weiherlandschaft gesichtet. Diese Erfolge belegen, dass eine sorgfältige Pflege und Erhaltung von Lebensräumen notwendig ist, um den Fortbestand seltener Arten zu sichern. Das Monitoring der genutzten Flächen wird weiterhin durchgeführt, um die langfristigen Auswirkungen der Umwandlung zu verstehen.

Gemeinschaftsprojekte als Mobilisierer für den Naturschutz

Oberbürgermeister Jan Zeitler erwähnt, dass diese Initiative seit 15 Jahren einen wichtigen Schritt für den Schutz schützenswerter Landschaften darstellt. Der Dialog zwischen Landwirtschaft und Naturschutz kann so neue Räume für Biodiversität schaffen und gleichzeitig ökonomische Vorteile bieten. Das Engagement der Stadt Überlingen, in Zusammenarbeit mit der Heinz-Sielmann-Stiftung, zeigt, wie lokale Gemeinschaften aktiv zu umweltfreundlichen Lösungen beitragen können und letztlich das Wohl der Natur und ihrer Bewohner fördern.

NAG

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