Friesland

„Klosterpark Oestringfelde: Neue Wege für Natur- und Klimabewusstsein“

Im Klosterpark Oestringfelde in Schortens wird ein Wasser-Wald-Zentrum des OOWV errichtet, während gleichzeitig die Zukunft des sanierungsbedürftigen Gutshauses von 1862 und die klimagerechte Entwicklung dieses historischen Geländes diskutiert werden, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.

Im Klosterpark Oestringfelde in Schortens stehen entscheidende Entwicklungen bevor, die weitreichende Konsequenzen für die Gemeinde mit sich bringen könnten. Die geplante Errichtung des Wasser-Wald-Zentrums durch den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV), die Förderung für Klimaanpassungsmaßnahmen sowie die Zukunft des geschichtsträchtigen Gutshauses sind Themen, die die Bürger und die Stadtpolitik beschäftigen.

Wasser-Wald-Zentrum als Bildungsstätte

Das Wasser-Wald-Zentrum, das mit einem finanziellen Rahmen von 1,09 Millionen Euro, davon 981.000 Euro aus dem Kohlestrukturfonds, bewilligt werden soll, wird als Bildungsinstitution konzipiert. Der Baubeginn ist für den Sommer angesetzt und der Bauplatz befindet sich direkt neben dem Gutshaus, wo das Regionale Umweltzentrum (RUZ) seine Aktivitäten entfaltet.

Klimawandel und Stadtentwicklung

Schortens hat die Möglichkeit erhalten, aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ eine Förderung in Höhe von 1,387 Millionen Euro zu erhalten. Diese finanzielle Unterstützung ist für die klimagerechte Weiterentwicklung des Klosterparks gedacht, der als „grüne Lunge“ der Stadt gilt. SPD-Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller kündigte diese Neuigkeit bereits im Juni an. Ein schriftlicher Förderbescheid steht zwar noch aus, jedoch wurde von Bürgermeister Gerhard Böhling (parteilos) bestätigt, dass dieser in den kommenden Wochen erwartet wird.

Die Herausforderung des Eigenanteils

Obwohl die Fördermittel vielversprechend erscheinen, gibt es Herausforderungen zu bewältigen. Der Stadtrat ist besorgt über den Eigenanteil von 15 bis 25 Prozent, der zwischen 208.000 und rund 347.000 Euro liegt. Dies stellt für die Stadt aufgrund ihrer finanziellen Situation eine erhebliche Belastung dar. In Anbetracht dessen ziehen die großen Ratsfraktionen aktuelle Kürzungen bei den freiwilligen Leistungen in Betracht, um den Eigenanteil zu decken. Bürgermeister Böhling betont jedoch, dass die Verwaltung alternative Fördermöglichkeiten sucht, um den finanzielle Belastung zu minimieren.

Zukunft des Gutshauses von 1862

Ein zentraler Aspekt der Diskussion ist die Zukunft des Gutshauses, welches sanierungsbedürftig ist und aktuell nicht genutzt werden kann. Da bereits eine enge Zusammenarbeit zwischen dem OOWV und dem RUZ besteht, könnte der Wasserverband eventuell die Sanierung des Gutshauses übernehmen. Der OOWV zeigt sich offen für diesen Vorschlag, was den Stadtvertretern Hoffnung auf eine positive Lösung gibt.

Ein historisches Erbe bewahren

Der Klosterpark Oestringfelde hat eine reiche Geschichte, die bis in prähistorische Zeiten zurückreicht. Als eine Art Keimzelle von Schortens spielte das Gebiet eine bedeutende Rolle in der regionalen Entwicklung. Historische Relikte, wie der Rest des ehemaligen Benediktinerklosters, geben Einblick in die lange Geschichte des Areals. Die Waldeiben, darunter eine über 1000 Jahre alte Eibe, tragen zur besonderen Stimmung des Parks bei und sind ein Anziehungspunkt für Naturfreunde.

Gemeinschaft und Beteiligung

Die bevorstehenden Veränderungen im Klosterpark haben bedeutende Auswirkungen auf die Gemeinschaft von Schortens. Die öffentliche Diskussion über die Nutzung und Pflege des Parks wird entscheidend sein, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse und Wünsche der Bürger in die Planungen einfließen. Die Möglichkeit, den Klosterpark als Raum für Bildung und Umweltbewusstsein weiterzuentwickeln, könnte nicht nur die Natur schützen, sondern auch die Gemeinschaft stärken und gezielt auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren.

Insgesamt ist die Situation im Klosterpark Oestringfelde ein klarer Hinweis auf die Wechselwirkungen zwischen Geschichte, Natur und zeitgenössischen Herausforderungen, die eine Stadt wie Schortens bewältigen muss.

NAG

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