FrieslandGesundheit

Offene Praktiken Route enthüllt Geheimnisse der Gesundheitsbranche für alle Altersgruppen

Neue Wege zur Gewinnung von medizinischem Personal

In vielen Bereichen herrscht Personalmangel, insbesondere im Gesundheitswesen ist die Situation besorgniserregend. Daher wird alles unternommen, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. Acht Arztpraxen in der Region haben sich für die allererste Offene Praxen Route angemeldet. „Wir möchten zeigen, was die Arbeit einer medizinischen Fachangestellten und einer Praxisassistentin beinhaltet, wie interessant und vielseitig die Aufgaben sind. Wir richten uns an alle Altersgruppen, jung und alt. Schüler von Schulen und Quereinsteiger“, erklärt Esther de Wit von der West-Friese Kooperation.

Notwendigkeit von Unterstützung

Arztpraxen schaffen es mit viel Mühe und Not, ihre Arbeitspläne zu koordinieren. Oft müssen Vertretungskräfte eingesetzt werden, um Lücken zu füllen. Es fällt auf, dass Stellenangebote länger unbesetzt bleiben und die Überalterung den Bedarf an neuen Mitarbeitern verstärkt.
„Abgesehen von den Sommermonaten kommen wir mit der Besetzung gerade so über die Runden“, sagt Praxismanagerin Yvette Jansen.

Die Bedeutung von Solidarität

Praxismanagerin und -assistentin Yvette Jansen (57) und medizinische Fachangestellte Gesa Zijp (54) haben beide schon lange in der Arztpraxis Dubloen in Kersenboogerd gearbeitet. Mit 2200 Patienten handelt es sich um eine kleine Praxis mit zwei Teilzeitärzten. „Außerhalb des Sommers kommen wir genau mit der Besetzung aus. Aber in den Ferien müssen wir auf Vertretungskräfte zurückgreifen. Auch bei Krankheit und extremen Situationen müssen wir sie einschalten. Das kann auf kurze Sicht manchmal schwierig sein“, sagt Jansen.

Einblicke in den Arbeitsalltag

Ob das neue Initiativ der West-Friese Kooperation zu einem Zustrom neuer Mitarbeiter führt, bleibt abzuwarten. Die Anzahl der Anmeldungen in den Praxen ist sehr gering. Auch in der Dubloen ist die Resonanz nicht überwältigend.
Trotzdem mangelt es nicht an Begeisterung: „Meine Arbeit ist so toll! Kein Tag gleicht dem anderen. Als medizinische Fachangestellte bin ich das Bindeglied. Der erste Ansprechpartner für Patienten, die sich telefonisch melden. Ich plane Besuche, mache die Verwaltung und Registrierung. Aber ich führe auch kleine medizinische Maßnahmen wie das Auspumpen von Ohren, Wundversorgung und Blutdruckmessung durch. Viele Aufgaben bleiben für Außenstehende unsichtbar, müssen aber dennoch erledigt werden“, erklärt Gesa Zijp.

Vielseitige Berufsfelder im Gesundheitswesen

Eine der Ärztinnen in der Praxis, Annette Wind, ist Vorsitzende der West-Friese Kooperation. Auch sie spricht von einer besorgniserregenden Situation: „Jeder kämpft mit einem Personalmangel. Glücklicherweise gibt es viel Zusammenarbeit untereinander. Die Solidarität zwischen den Praxen ist groß, ein Wettbewerb existiert nicht mehr.“

Aufbruch in neue Zukunftsperspektiven

Die Besucherin aus Midwoud, die nicht mit Namen in der Zeitung genannt werden möchte, besucht an diesem Tag drei Arztpraxen. „Ich möchte mich breit informieren. Sowohl in der Stadt als auch auf dem Land schauen.“ Sie kommt gerade von der Praxis in Nibbixwoud und hat noch das Gesundheitszentrum Kersenboogerd auf dem Programm.

Sie hat gerade bei Omring gekündigt, wo sie Wohnassistentin für demente Senioren war. Sie war auch fünfzehn Jahre lang Pflegeperson ihres Vaters. Sie lässt sich ausführlich von den beiden Damen der Dubloen informieren. „Ich werde dieses Jahr ein Praktikum machen. Dann ist es schön, wenn man bereits einen Blick werfen kann. Einen Lebenslauf zu schreiben ist das eine, mit Leuten aus der Praxis zu sprechen das andere. Ich arbeite gerne mit Menschen, bin sehr an menschlicher Anatomie interessiert. Ich bin sicher, dass ich gut in einer Arztpraxis aufgehoben sein werde.“

NAG

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