Friesland

Wadway: Ein verborgener Schatz in West-Friesland erwacht zu neuem Leben

In Wadway, einem kleinen und eigenwilligen Dorf in West-Friesland, haben die Einwohner durch ein obligatives Finanzierungsprojekt erfolgreich Geld für den Bau eines neuen Dorfgemeinschaftshauses gesammelt, um die Gemeinschaft und die lokale Kultur nach dem Verlust ihres legendären Cafés „De Vriendschap“ zu bewahren.

Der nur wenige hundert Einwohner zählende Ort Wadway, im geografischen Zentrum von West-Friesland gelegen, steht beispielhaft für eine lebendige Gemeinschaft, die aktiv daran arbeitet, ihre Identität und den sozialen Zusammenhalt zu bewahren. Das Bestreben, Würde, Tradition und Gemeinschaftsgeist zu erhalten, wird besonders durch den Bau eines neuen Dorfgemeinschaftshauses manifestiert.

Die Notwendigkeit eines Versammlungsortes

Eines der zentralen Motive, das zur Gründung des Dorfgemeinschaftshauses führte, war der Verlust des beliebten Cafés De Vriendschap. Dieses Lokal war nicht nur ein Ort des Genusses, sondern auch eine soziale Drehscheibe für die Dorfbewohner. Nach der Schließung des Cafés drohte Wadway Gefahr, zu einer bloßen Durchgangsstraße zu werden, was die gemeinschaftliche Identität des Ortes gefährdete. Sam Broers, Vorsitzender des neuen Gemeinschaftshauses, hebt die Bedeutung des Cafés hervor: „Es war ein Begriff in der Region und vielen ist die Schließung wie ein Schlag ins Gesicht vorgekommen.“

Ein historischer Rückblick

Die Unabhängigkeit und der eigenwillige Charakter von Wadway sind in der Geschichte des Dorfes verankert. Bereits im Jahr 1798, als Lodewijk Napoleon die Bataafse Republik ausrief, lehnten die Wader ihr Mitwirken ab und erlangten damit den Spitznamen „die Republik“. Diese selbstständige Haltung zieht sich bis in die heutige Zeit durch und spiegelt sich im Engagement der Einwohner wider, die dafür sorgen, dass Wadway nicht nur ein geografischer Punkt bleibt, sondern ein lebendiger Ort der Begegnung und des Austauschs.

Gemeinsame Anstrengungen für ein neues Dorfgemeinschaftshaus

Die Initiative für den Bau eines neuen Dorfgemeinschaftshauses wurde schnell ergriffen, als sich herausstellte, dass die finanziellen Mittel noch nicht vollständig gesichert waren. Durch ein erfolgreiches Obligationenprogramm innerhalb der Dorfgemeinschaft wurde rasch das benötigte Geld gesammelt. „Die vielen Clubs und Organisationen, die hier aktiv sind, zeigen, dass die Seele des Dorfes weiterlebt“, betont Broers. Das Dorfgemeinschaftshaus wird nicht nur als Veranstaltungsort dienen; es wird auch als Symbol für den Gemeinschaftsgeist der Einwohner fungieren.

Aktivitäten und Engagement der Dorfbewohner

Eine der ältesten Institutionen in Wadway ist die Stiftung Volksvermaak Wadway, die seit fast einem Jahrhundert Bestand hat. Annemarie Borst-Karsten, eine aktive Unterstützerin dieser Stiftung, hebt hervor, wie wichtig das Zusammenkommen für die Dorfbewohner ist: „Wir feiern gemeinsame Feste wie Sinterklaas und Koningsdag, und das bringt Jung und Alt zusammen. Wenn wir etwas organisieren müssen, sind immer viele Unternehmer bereit, zu helfen. Dadurch entsteht ein einheitliches Gefühl in unserem Dorf.“

Der Blick in die Zukunft

Wadway steht stellvertretend für eine positive Entwicklung in ländlichen Gebieten, wo Gemeinschaftsleben und sozialer Zusammenhalt auch in kleinen Dörfern lebendig gehalten werden. Das neue Dorfgemeinschaftshaus ist nicht nur ein Ort des Treffens, es steht auch für den Willen der Dorfbewohner, ihr Erbe zu bewahren und zukunftsfähig zu bleiben. In einer Zeit, in der viele kleine Gemeinden mit dem Problem des Verfalls kämpfen, zeigt Wadway, wie durch gemeinschaftliches Engagement und die Wertschätzung der eigenen Geschichte eine positive Zukunft gestaltet werden kann.

NAG

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