Die Szenerie des Westfrieslands ist langsam von den Wellen des Hochleistungssegelns zurückgezogen worden. Ehemalige olympische Medaillengewinner aus der Region haben nicht nur für Ruhm gesorgt, sondern auch die Jugendleidenschaft für den Segelsport maßgeblich geprägt. Die Frage, die sich jetzt stellt, ist: Wie kann dieser leidenschaftliche Sport neu entfacht werden?
Vergangenheit der Segelerfolge
Die Westfriesischen Seglerinnen Lobke Berkhout und Marcelien de Koning gehörten zu den herausragenden Akteuren der letzten Olympischen Spiele. Berkhout erzielte 2008 eine Silbermedaille in der gleichen Disziplin und wiederholte ihren Erfolg vier Jahre später mit einer Bronzemedaille, diesmal an der Seite von Lisa Westerveld. Ihr Weg, ebenso wie der von Annemiek Bes, steht stellvertretend für die Tradition von sportlichem Erfolg in der Region.
Die Rolle der Gemeinschaft
Ein zentraler Faktor für die Erfolge war die engagierte Wettbewerbsgemeinschaft der WSV Hoorn. Marcelien de Koning hebt hervor, dass diese als ‚Ortho-Team‘ bekannte Gruppe aus 46 leidenschaftlichen Seglern bestand. „Der Enthusiasmus der Eltern spielte eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der jungen Talente“, erklärt der Trainer Michiel Woort. Doch als die Kinder das Alter erreichten, in dem sie studieren oder neue Interessen entwickeln, ließ die Unterstützung der Eltern nach.
Aktuelle Herausforderungen und Rückschläge
Die Verlagerung des Nationalen Topseilzentrums von Medemblik nach Den Haag sowie die Entscheidung, die Regatta nach Almere zu verschieben, haben die Region weiter belastet. Laut Simon Keijzer vom Watersportverbond hat dies jedoch nicht zwangsläufig zu einem Rückgang des Interesses an den Wettkämpfen geführt. „Die örtlichen Kinder sind unabhängig von der Regatta in Medemblik nicht in größerem Maße zum Segeln gekommen“, bemerkt er.
Ein neuer Hoffnungsschimmer
Obwohl die aktuellen Erfolge im Westfriesischen Segelsport rückläufig sind, gibt es Grund zur Hoffnung. Die WSV Hoorn hat in den letzten Jahren wieder 16 neue Wettbewerbsegler ausgebildet. Petra de Wit, die Jugendkommissarin, ist optimistisch: „Wir bemerken, dass das Niveau unserer Segler steigt und dass wir einen positiven Effekt auf die Region haben. Kinder aus anderen Städten möchten hier segeln, weil wir ein gut organisiertes Wettkampfteam haben.“
Der Blick in die Zukunft
Das olympische Zeilfieber wird in Hoorn neu entfacht, und die Gemeinde dürfte auf die nächste Generation von Talenten hoffen. „Es wäre wunderbar, wenn wir in einigen Jahren wieder Kinder hervorbringen könnten, die in die Fußstapfen der vorherigen Olympioniken treten“, schließt De Wit mit einem Blick voller Hoffnung auf die nächsten Spiele.