In der kleinen Gemeinde Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck hat eine jüngst durchgeführte Untersuchung alarmierende Ergebnisse über die Herzgesundheit von Schülerinnen und Schülern hervorgebracht. Eine Initiative, die durch das tragische Schicksal eines jungen Menschen ausgelöst wurde, zeigt, dass in einer jüngeren Generation dringender Handlungsbedarf besteht.
Erkenntnisse über Herzgesundheit bei Jugendlichen
Die Analyse ergab, dass nahezu zehn Prozent der untersuchten Realschülerinnen und -schüler Auffälligkeiten an ihrem Herzen aufweisen. Diese Resultate stammen aus den sogenannten Orlando-di-Lasso-Herzwochen, die am Mittwoch präsentiert wurden. Am Event waren prominente Persönlichkeiten wie Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach und der Schauspieler Max von Thun anwesend, die als Schirmherr der Stiftung fungiert.
Initiative zur Aufklärung und Früherkennung
Die Nicolas-May-Stiftung, die von dem Vater des verstorbenen Nicolas May ins Leben gerufen wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, Maßnahmen zur frühen Erkennung kardiologischer Erkrankungen bei Kindern zu fördern. Manfred May, der selbst die schmerzhafte Erfahrung eines plötzlichen Herztods seines Sohnes gemacht hat, erklärte: „Ich konnte meinem Sohn nicht das Leben retten, weil ich nicht wusste, wie krank sein kleines Herz war.“ Diese emotionale Botschaft bildet das Herzstück der Kampagne, die für das Thema Herzgesundheit sensibilisieren möchte.
Die Wichtigkeit von Warnzeichen und frühen Untersuchungen
Dr. Nikolaus Haas, Leiter der Kinderkardiologie am LMU-Klinikum, betont die Notwendigkeit belastbarer Daten zur Herzgesundheit junger Menschen. Die Initiative strebt in den kommenden Jahren die Untersuchung von mindestens 5.000 Jugendlichen an. Dies ist unerlässlich, um zu verstehen, wie weit verbreitet Herzkrankheiten unter jungen Menschen sind und wie man frühzeitig eingreifen kann. Er erklärt: „Wir brauchen belastbare Zahlen, um ein effektives Screening zu entwickeln.“ Die Untersuchungen sind als freiwillige Maßnahmen an den Schulen konzipiert.
Unterstützung der Schulgemeinschaft und Emotionen der Betroffenen
Die Schulleiterin Doris Lux berichtet von einer starken Unterstützung der Schulgemeinschaft für dieses Projekt. Viele Schüler nutzen die Möglichkeit der Untersuchung, um ein Zeichen gegen die tragischen Vorfälle in der Schule zu setzen. Lux erwähnt, dass Nicolas’ Schicksal kein Einzelfall ist und verstärkt das Bewusstsein für die Schutzbedürftigkeit der Jugendlichen. Unterstützende Maßnahmen wie eine Treppenhaus-Challenge, um den Puls in die Höhe zu treiben, sollen zusätzlich für eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Herzgesundheit sorgen.
Politische Bestrebungen und die Rolle der Öffentlichkeit
Die ministeriale Unterstützung verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, das Bewusstsein für Herzgesundheit bei Jugendlichen zu schärfen. Judith Gerlach erklärte, wie wichtig es sei, über die daheim häufig vermeidbaren Risiken durch Aufklärung zu sprechen. Bürgermeister Hans Seidl und andere politische Akteure wie Benjamin Miskowitsch unterstreichen die Rolle von Sensibilisierung und Aufklärung. Ihnen ist bewusst, dass ohne entsprechende Informationen und Prüfungen viele Risiken unentdeckt bleiben können.
Zukunftsausblick und Engagement der Gemeinde
Das Projekt ist erst der Anfang eines vielversprechenden Engagements für die Gesundheit der nächsten Generation. Mit konkreten Plänen für weitere Untersuchungen in den Schulen der Umgebung betont die Nicolas-May-Stiftung, dass die Information der Öffentlichkeit, die Schaffung von Bewusstsein und die Möglichkeit zur frühzeitigen Diagnose von zentraler Bedeutung sind. „Wenn unser Tun nur einem jungen Menschen das Leben retten kann, dann haben wir einen großen Erfolg erzielt“, schließt Manfred May seine Botschaft mit Hoffnung auf eine gesündere Zukunft für alle Kinder.
– NAG