Fürstenfeldbruck

Landwirte im Landkreis Fürstenfeldbruck fordern Lösungen gegen Saatkrähen

Der Vorsitzende des Brucker Bauernverbandes, Matthias Heitmayr, hat am 02.09.2024 in einem offenen Brief an den Bund Naturschutz und den Landesbund für Vogelschutz gefordert, die Saatkrähen aus der Artenschutzliste zu streichen, da deren Population im Landkreis Fürstenfeldbruck einen "guten Erhaltungszustand" erreicht habe und die Vögel zunehmend Probleme für die Landwirtschaft verursachen.

In einem eindringlichen Appell hat der Vorsitzende des Brucker Bauernverbandes, Matthias Heitmayr, sich in einem offenen Brief an den Bund Naturschutz sowie den Landesbund für Vogelschutz gewandt. Anlass für diesen Schritt sind die anhaltenden Probleme, die Landwirte aufgrund der steigenden Bestände von Saatkrähen im Landkreis Fürstenfeldbruck erleben. Heitmayr fordert eine Neubewertung des Artenschutzstatus für diese Vogelart.

Heitmayr ist der Überzeugung, dass eine sachlichere Diskussion über die Saatkrähe notwendig ist, um zu einer Lösung zu gelangen, die für alle Beteiligten annehmbar ist. „Mein Anliegen ist, in die Diskussion um die Saatkrähe mehr Sachlichkeit zu bringen und eine für alle Beteiligten tragbare Lösung zu finden“, erklärt er in seinem Schreiben. Die Saatkrähen haben sich mittlerweile so sehr vermehrt, dass sie zu einer ernsthaften Bedrohung für die Erträge der regionalen Landwirtschaft geworden sind.

Vogelbestände im Fokus

Im Landkreis Fürstenfeldbruck zählen die Saatkrähen mittlerweile knapp 900 Brutpaare. Heitmayr führt adäquate Berechnungen an: „Wenn mit den Jungtieren nur drei Tiere pro Brutpaar gerechnet werden, sind das 2700 Tiere im Landkreis Fürstenfeldbruck.“ Damit sieht er den „guten Erhaltungszustand“ der Saatkrähe als erreicht an, was nach seinem Verständnis bedeutet, dass diese nicht mehr in der Artenschutzliste geführt werden sollten.

Eine formelle Nachricht an die Obere Naturschutzbehörde wäre seiner Meinung nach der erste Schritt in die richtige Richtung, um diese Anliegen voranzutreiben. „Ich bitte Sie deshalb, eine Meldung an die Obere Naturschutzbehörde zu machen, dass der Bestand an Saatkrähen im Landkreis Fürstenfeldbruck den guten Erhaltungszustand erreicht hat“, fordert Heitmayr.

Folgen für Landwirte

Die Folgen dieser Situation sind gravierend. Landwirte haben mit erheblichen Problemen zu kämpfen, die durch die zunehmend aggressiven Verhaltensweisen der Vögel hervorgerufen werden. Problematisch ist unter anderem, dass Krähen zunehmend Brassen und sogar Jungtiere von Nutztieren attackieren, was die Verzweiflung der betroffenen Landwirte weiter steigert. Ein Landwirt hat beispielsweise versucht, mit einem Knallgerät Abhilfe zu schaffen, doch solche Maßnahmen sind oft unzureichend und bringen nicht die gewünschte Linderung.

Entlang des Laurenzerwegs in Puchheim haben die Krähen sogar Erdbeerfelder als Nahrungsquelle entdeckt, was die Situation für die Anbauenden noch dramatischer macht. Die Nahrungsaufnahme führt zu erheblichen Verlusten im Ertrag, und immer wieder berichten Landwirte von Unannehmlichkeiten und Schäden durch die Vögel. „Wenn sie Blut sehen, ist es vorbei“ – so beschreibt ein Landwirt die angespannte Lage und die Schwierigkeiten, die sich aus den Krähenübergriffen ergeben.

Heitmayr möchte mit seinem Schreiben eine Diskussion entfachen, die sowohl die Belange der Naturschützer als auch der Landwirte in Einklang bringt. „Wir würden uns freuen, wenn unser Anliegen Beachtung findet und Sie uns dabei unterstützen,“ erklärt der Bauernobmann und hofft auf die Zusammenarbeit mit den Naturschutzorganisationen, um langfristige Lösungen zu erarbeiten, die den Bedürfnissen aller Rechnung tragen. Die Situation mit den Saatkrähen wird weiterhin eine Herausforderung für die Landwirte im Landkreis Fürstenfeldbruck bleiben, und es muss dringend nach Wegen gesucht werden, um diese Probleme anzugehen.

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