Die Situation rund um die Rehe auf dem Zentralfriedhof in Fulda sorgt seit geraumer Zeit für Aufregung. Was ursprünglich als friedlicher Lebensraum für die Tiere galt, ist jetzt zum Schauplatz eines hitzigen Konflikts geworden. Der Herzschlag der Stadt schlägt hier auf eine Weise, die vielen Bürgern und Tierschützern nicht unbedingt gefällt. In den letzten Wochen haben sich Tausende aufgerafft, um ihren Unmut über den geplanten Abschuss der Rehe kundzutun.
Silvia Brenneis ist die treibende Kraft hinter der Petition, die eine Welle der Unterstützung ausgelöst hat. Mit fast 3400 Unterschriften wurde ihr Anliegen, den Abschuss zu stoppen und stattdessen alternative Lösungen zu finden, eindrucksvoll unterstützt. Brenneis argumentiert leidenschaftlich, dass ein Abschuss nicht nur unnötig wäre, sondern auch die friedliche Atmosphäre auf dem Friedhof stören würde. Ihr Appell ist klar: „Ich bitte Sie inständig darum, sich gegen den geplanten Abschuss der Rehe auf dem Zentralfriedhof auszusprechen und stattdessen nach alternativen Lösungen zu suchen.“
Ein leidenschaftlicher Einsatz für den Tierschutz
Brenneis hat sich nicht nur online Gehör verschafft. Eine Mitstreiterin übergab, während Brenneis krank war, die Unterschriften persönlich im Stadtschloss und führte ein intensives Gespräch mit dem Leiter des Grünflächenamts. Obwohl das Gespräch als konstruktiv beschrieben wird, bleibt die Stadt unbeirrt in ihren Absichten. „Wir haben angeboten, gemeinsam eine Lösung zu finden“, erklärt sie, wobei sie zugibt, dass die Betäubung der Tiere schwierig und anstrengend für sie wäre.
In den letzten Monaten hat sich die Population der Rehe deutlich reduziert. Von ursprünglich sieben Tieren, die auf dem Friedhof lebten, sind nur noch zwei übrig, eine Ricke und ihr Kitz. Jetzt, da die Brut- und Setzzeit vorbei ist, ist die Jagd auf die verbleibenden Rehe wieder möglich, und die Sorgen der Tierschützer wachsen.
Brenneis‘ Leidenschaft für die Rehe auf dem Friedhof ist unbestreitbar. Sie ist überzeugt, dass man den verbleibenden Tieren eine Chance geben sollte. Ihre Forderung nach weniger schmackhaften Pflanzen auf den Gräbern, um die Tiere von den Pflanzen abzuhalten, wird von ihr als mögliche Lösung angeboten. „Die zwei Rehe, die es noch gibt, die können doch jetzt nicht mehr viel kaputt machen“, macht sie sich für die Tiere stark.
Die Stadt hat zwar bereits Maßnahmen getroffen, um das Problem zu mindern, dazu gehört das Versprühen von Buttermilch als abschreckendes Mittel gegen die Vierbeiner. Brenneis ist jedoch der Meinung, dass die Öffentlichkeit mehr Einfluss auf solche Entscheidungen haben sollte. „Man könnte ja auch mal einen Volksentscheid machen und die Leute fragen“, schlägt sie vor. Ihre Sorgen darüber, dass die Stadt nicht auf die öffentliche Meinung hört, werfen Fragen über die Transparenz und Bürgerbeteiligung auf.
Die Stadtverwaltung betont, dass sie an ihrer Entscheidung festhält, die Ausnahmegenehmigung für den Abschuss der Rehe durchzusetzen. Die Gründe für dieses Vorgehen wurden den Petitions-Initiatoren erklärt, sorgen jedoch eher für Unmut als für Verständnis. Viele Fuldaer sind der Meinung, dass ein Friedhof ein „friedlicher und harmonischer Ort“ sein sollte, und ein Abschuss in diesem Umfeld einfach nicht passt. Der Konflikt zwischen Tierschutz und städtischen Abkommen wächst, während die Zukunft der Rehe auf dem Zentralfriedhof weiterhin ungewiss bleibt.