In Fulda wird aktuell eine bedeutende Initiative zur Sanierung des Schlossturms umgesetzt, die sowohl ästhetische als auch historische Aspekte vereint. Die geplante Montage einer 20 Tonnen schweren Haube, die dem Turm eine neue, aber auch umstrittene Krone verleihen soll, zieht die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich.
Die Vorbereitung der Stadtkrone
Am vergangenen Donnerstag begann die Firma Hahner Technik aus Böckels mit den Vorbereitungen für die Montage der Haube auf dem Schlossturm. Dabei werden die Einzelteile, die mit Mobilkränen und Sattelzügen in die Stadt gebracht wurden, nun vor Ort zusammengesetzt. Zusätzlich wird eine spezielle Beleuchtung installiert, die der Stadt Fulda entsprechen soll. Die genaue Zeit für die Montage steht noch nicht fest, wie Magistratssprecherin Monika Kowoll-Ferger bestätigte.
Ein wichtiges historisches Projekt
Die Haube, die dem Renaissance-Stil nachempfunden ist, hat eine Höhe von 13,75 Meter und eine Breite von 8,50 Meter. Stadtbaurat Daniel Schreiner beschreibt das Kunstwerk als abstrakt und erklärt, dass es auf historischen Darstellungen des Turms basiert, wie etwa einem Ölgemälde des Bistums von 1651. Ziel des Projektes ist es, die ursprünglichen Proportionen des Schlossturms zu bewahren und ihn im Rahmen notwendiger Sanierungsarbeiten zu restaurieren.
Kritik an den hohen Kosten
Die Kosten von insgesamt 600.000 Euro für die Haube und die Montage sorgen seit Bekanntwerden des Projekts für Diskussionen unter den Fuldas Bürgerinnen und Bürgern. Viele zeigen sich erstaunt über die Höhe der Ausgaben, die in zwei verschiedene Teile unterteilt werden: 300.000 Euro für die Haube selbst und eine identische Summe für die Montage. Kritiker nazifizieren das Projekt sogar, indem sie es im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler als Beispiel für Steuergeldverschwendung anführen.
Öffentliche Meinungen und Debatten
Die Debatte über die Stadtkrone verdeutlicht die unterschiedlichen Meinungen innerhalb der Gemeinschaft. Während einige die Vision eines restaurierten und ansprechenden Schlossturms befürworten, empfinden andere die Ausgaben als übertrieben und ungerechtfertigt. Stadtbaurat Schreiner äußerte sich dazu, indem er die Kritiker als nicht neutral einstuft und betont, dass der Sanierungsbedarf an dem historischen Bauwerk eine einmalige Gelegenheit darstellt.
Die Bedeutung für die Stadt Fulda
Die Demontage und erneute Anbringung der Haube ist mehr als nur ein bauliches Vorhaben; sie stellt auch einen Schritt in Richtung Stadterneuerung und kultureller Wertschätzung dar. Der Schlossturm, welcher aus dem 13. Jahrhundert stammt und zu den ältesten Teilen des Stadtschlosses gehört, wird durch dieses Projekt nicht nur optisch aufgewertet, sondern erhält auch eine tiefere Beziehung zur Geschichte Fuldas.
Die Entwicklung dieser wichtigen Initiative wird weiterhin von den Bürgerinnen und Bürgern Fulda beobachtet, während das Projekt auf die Montage der Haube vorbereitet wird.
– NAG