Ein unerwarteter Trainerwechsel hat den Fußball-Regionalligisten FC Gießen erschüttert. Daniyel Cimen, der seit der Gründung des Vereins im Jahr 2018 als Cheftrainer fungierte, verlässt den Club und wechselt zu SG Barockstadt Fulda-Lehnerz. Diese plötzliche Entscheidung kam nach dem beeindruckenden 3:1-Sieg gegen Hessen Kassel am Samstag, bei dem Cimen sich bereits mit einer emotionalen Geste vom Publikum verabschiedete.
Der Abgang von Cimen ist für den FC Gießen ein schwerer Schlag. Cimen führte die Mannschaft durch viele Herausforderungen, half beim Aufbau solider Teams und hielt den Verein in der Regionalliga, trotz finanzieller und struktureller Probleme. Geschäftsführer Michel Magel äußerte sowohl Respekt als auch Bedauern über den Wechsel. »Daniyel wäre sicher oft gute Gründe gehabt, den FC Gießen zu verlassen«, betonte Magel und hob die Loyalität des Trainers hervor.
Die Entscheidung für den neuen Verein
Cimen hat einen Dreijahresvertrag bei Fulda unterschrieben, wo der Aufstieg in die 3. Liga angestrebt wird. Magel zeigte Verständnis für Cimens Wunsch nach Veränderung, wobei er die Art und Weise, wie Fulda Cimen nach dem Saisonstart abgeworben hat, kritisch kommentierte. Die Gießener haben in den ersten Runden der Saison beachtliche Leistungen gezeigt, was den Zeitpunkt von Cimens Wechsel umso überraschender macht.
In seinem Abschiedsstatement drückte Cimen seine Dankbarkeit gegenüber dem FC Gießen aus. Er sprach über die prägenden Jahre, die er sowohl als Trainer als auch als Mensch in Gießen verbracht hat. »Gießen wird für mich immer ein Zuhause bleiben«, sagte er und richtete herzliche Grüße an die Fans und Unterstützer des Clubs.
Die Nachfolge von Cimen übernimmt Michael Fink, sein bisheriger Assistent. Fink, der die Philosophie von Cimen teilt, wird als eine nahtlose Fortsetzung der bisherigen Arbeit des Trainers angesehen. Trotz des Umstands, dass Fink noch nicht über die erforderliche A-Lizenz verfügt, wird er mit einer Sondergenehmigung die Saison bis zum Winter leiten dürfen. Magel zeigte sich optimistisch, dass Fink und das bestehende Trainerteam nahtlos an die positive Entwicklung des Teams anknüpfen können.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Gießen ohne Cimen entwickeln wird. Fink, der neben seiner Trainerrolle auch noch auf dem Feld als Spieler aktiv ist, könnte in einer besonderen Position stehen. Ein Spielertrainer in der Regionalliga wäre zwar ungewöhnlich, scheint aber zumindest nicht gänzlich ausgeschlossen zu sein.