Garmisch-Partenkirchen

Engpass am Reschenpass: Verkehrsbehinderungen durch neue Steinschlaggalerie

Wegen der Steinschlaggefahr wird am Reschenpass in Tirol eine 400 Meter lange Steinschlaggalerie errichtet, was ab September 2024 bis zur geplanten Fertigstellung Ende 2026 zu langjährigen Sperrungen und Verkehrsbehinderungen für Reisende nach Italien führt.

Die Ankündigung zur Errichtung einer Steinschlaggalerie am Reschenpass bringt nicht nur technische Veränderungen mit sich, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die Region Tirol und Südtirol. Diese Maßnahme, die als Reaktion auf die zunehmenden Steinschlaggefahren erfolgt, eröffnet einen Dialog über die Sicherheit auf beliebten Reisestrecken und die damit verbundenen Verkehrsbehinderungen.

Ein Anliegen der Verkehrssicherheit

Die Straßenbaubehörden in Tirol reagieren mit dem Bau einer 400 Meter langen Steinschlaggalerie auf wiederholte Felsstürze, die die Reschenstraße zwischen Nauders und Pfunds gefährden. Der Trend zu immer extremen Wetterbedingungen hat die Gefahr von Erdrutschen und Steinschlägen in der Region verstärkt. In diesem Zusammenhang ist die Galerie eine präventive Maßnahme, die darauf abzielt, die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer erheblich zu verbessern. „Sperren aufgrund von Block- oder Felsstürzen sollen in diesem Bereich der Vergangenheit angehören“, erklärt Josef Geisler, der stellvertretende Landeshauptmann von Tirol.

Verkehrsbehinderungen voraus

Während der Bauphase werden jedoch erhebliche Verkehrsbehinderungen erwartet. Die B 180 ist während der Sommerferien, speziell zwischen dem 2. und 27. September 2024, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr gesperrt. Das sind signifikante Einschränkungen für die Region, die als wichtiger Transitpunkt für Urlauber nach Italien dient. Auch zwischen Oktober und Dezember wird die Straße vollständig gesperrt sein, was zusätzliche Umleitungen erforderlich macht. Diese Baustelle könnte die Erreichbarkeit der Region für Touristen stark beeinträchtigen und den lokalen Handel belasten.

Transitrouten unter Druck

Der Reschenpass wird häufig von Reisenden genutzt, die Staus am Brenner ausweichen möchten. Der Pass, bekannt für seinen charakteristischen Stausee und den Kirchturm des überfluteten Dorfes Graun, bleibt jedoch nicht von den Herausforderungen des Verkehrsflusses verschont. Neben dieser Baustelle gibt es auch an anderen Transitstrecken, wie dem Plöckenpass und der Seefelder Bundesstraße, signifikante Bauarbeiten, die das Reisen durch diese Region während der kommenden Jahre erschweren.

Kosten und Anstrengungen

Für den Bau der Steinschlaggalerie werden etwa 40 Millionen Euro veranschlagt. Dies schließt den Einsatz von 2300 Tonnen Baustahl und 16.000 Kubikmetern Beton ein, sowie zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, die den Naturgefahren in der Region Rechnung tragen sollen. „Wir müssen in den kritischen Abtragsbereichen rund 8500 Kubikmeter Gestein abtragen, um die Sicherheit während des Bauvorgangs zu gewährleisten“, erklärt Günter Guglberger, Leiter des Sachgebiets Brücken- und Tunnelbau beim Land Tirol.

Ein Lichtblick für die Zukunft

Trotz der unvermeidbaren Beeinträchtigungen, die die Errichtung der Steinschlaggalerie mit sich bringt, gibt es Optimismus. Langfristig wird die neue Struktur die Verkehrssicherheit erhöhen und unvorhergesehene und langfristige Sperrungen im Falle von Felsstürzen reduzieren. Dies ist ein dringend benötigter Schritt, um die Region sowohl für Einheimische als auch für Reisende sicherer zu gestalten. Die Fertigstellung der Galerie ist für Ende 2026 geplant, und bis dahin sind die Anstrengungen der Behörden unabdingbar, um die Sicherheit und den Verkehrsfluss zur Aufrechterhaltung der touristischen Attraktivität zu garantieren.

Die Entwicklungen rund um den Reschenpass werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, die durch den Klimawandel und erhöhte touristische Ströme entstehen. Während sich die Region auf die Bauarbeiten vorbereitet, ist es wichtig, dass alle Beteiligten – von den Reisenden bis zu den Anwohnern – die Gesamtheit dieser Maßnahmen im Auge behalten und ein vollständiges Verständnis für die Notwendigkeit der Sicherheitsinvestitionen entwickeln.

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