Im Oberen Isartal stehen die Gemeinden Wallgau und Krün vor einer entscheidenden Wende: Das Kieswerk Achner, seit 1936 im Betrieb, plant eine bedeutende Erweiterung. Die Hintergründe dieser Entwicklung werfen Licht auf die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der geplanten Ausweitung ergeben.
Allgemeine Bedeutung des Kieswerks
Das Kieswerk Achner spielt eine zentrale Rolle in der Rohstoffversorgung der Region. Es liefert Kies und Sand, die für Bauprojekte in der Umgebung unerlässlich sind. Bürgermeister Bastian Eiter aus Wallgau und sein Kollege Thomas Schwarzenberger aus Krün betonen, dass es keine größeren Kiesvorkommen im Oberen Isartal gibt. Ein Zusammentreffen der zwei Gemeinden zur Unterstützung dieses Vorhabens verdeutlicht, dass die Verantwortung nicht nur bei den Betreibern, sondern auch bei den lokalen Entscheidungsträgern liegt.
Umwelt- und Naturschutzbedenken
Einer der kritischen Punkte der geplanten Erweiterung sind die Umweltauswirkungen. Auch wenn Kommunalpolitiker anmerken, dass die geplante Fläche von circa 20.000 Quadratmetern für den Kiesabbau notwendig ist, wurde bereits die Untere Naturschutzbehörde auf die möglichen negativen Effekte auf Biotope aufmerksam. Der Verlust eines Hektars Biotopfläche, der unter anderem Schneehide und Kiefernbäume umfasst, ist sowohl aus ökologischer als auch aus ästhetischer Sicht bedenklich.
Aktuelle Entwicklungen in der Planung
Eine Planung, die sich für ein zukunftssicheres Kieswerk weiterhin verzögert, hat die Gemeinderäte dazu gebracht, einen Antrag zur Aktualisierung des Bebauungsplans Nr. 19 zu prüfen. Dieser beschleunigte Prozess ist wichtig, um eine klare Grundlage für die zukünftige Nutzung zu schaffen. Eiter stellt fest: „Jetzt brauchen wir einen Aktualisierungsbeschluss, weil der letzte schon so lange her ist.“ Die Vorbereitungen sollen nun rascher voranschreiten, um größere Schwierigkeiten zu vermeiden.
Öffentliche Konsultation und Interessenabwägung
Die Rolle der Öffentlichkeit ist von enormer Bedeutung. Da die Genehmigungen und Stellungnahmen von verschiedenen Behörden und Verbänden eingeholt werden müssen, ist die Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde in der Planungsphase entscheidend. Bedenken aufgrund der Nähe zu sensiblen Grundwassermessstellen betreffen die geplante Abbautiefe, die bis zu 839 Meter über dem Meeresspiegel reichen soll. Dies könnte zusätzliche, striktere Auflagen zur Wasserschutzsanierung mit sich bringen.
Ausblick auf die Gemeindeversammlungen
Um die Gemeinderäte auf die neuen Herausforderungen und Bedenken rund um das Kieswerk vorzubereiten, sind weitere Diskussionen und Beratungen notwendig. Der Gemeinderat von Krün wird sich Anfang August erneut mit dem Bebauungsplan auseinandersetzen müssen. Bürgermeister Eiter und Schwarzenberger stellen sich der Verantwortung, diese Aspekte im Interesse der Bevölkerung zu klären und möglichst viele Stakeholder in den Prozess einzubinden.
Insgesamt zeigt sich, dass die geplante Erweiterung des Kieswerks Achner ein vielschichtiges Thema ist, bei dem auf das Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichen Interessen und Umweltschutz geachtet werden muss. Die nächsten Schritte in der Gemeinderatssitzung sind entscheidend, um sowohl den Bedarf an Rohstoffen zu decken als auch den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.
– NAG