Das Isartal zieht an heißen Sommertagen zahlreiche Besucher an, was jedoch auch einige Herausforderungen für die örtlichen Rettungsdienste mit sich bringt. Während des vergangenen heißen Sommerwochenendes waren die Einsatzkräfte aufgrund der Rekordtemperaturen und der zahlreichen Ausflügler stark gefordert, was die Bedeutung der saisonalen Vorbereitungen der Rettungseinheiten unterstreicht.
Einsatzkräfte in vollem Einsatz
Am Sonntag, dem 11. August 2024, erlebten 20 Mitglieder der Bergwacht Krün einen besonders arbeitsintensiven Tag. Bei Temperaturen, die viele Überanstrengungen begünstigten, wurden zahlreiche Notfälle gemeldet. So musste beispielsweise ein Mann, der auf einem Rundweg am Barmsee kollabierte, schnellstmöglich reanimiert werden. Die Mitglieder der Wasserwacht Krün-Wallgau waren zur Stelle und leisteten schnelle Hilfe, während die Bergwacht unterstützend eingriff. Der Mann wurde sicher zum nächstgelegenen Rettungswagen gebracht und ins Klinikum Garmisch-Partenkirchen transportiert.
Unfall am Geroldsee
Der Tag hielt jedoch nicht nur diesen Notfall bereit. Kurz nach dem ersten Einsatz wurde eine 37-jährige Radfahrerin aus Garmisch-Partenkirchen nach einem Sturz am Geroldsee behandelt. Durch das beherzte Eingreifen von Augenzeugen und ihrem Partner konnte Schlimmeres verhindert werden. Diese prompte Erste Hilfe war entscheidend und zeigt, wie wichtig Zivilcourage in Notfällen ist.
Vielzahl an Verletzungen durch Wespenstiche
Besonders problematisch waren die vielen Stiche von Wespen und Bienen, die die Badegäste plagen. „Die Aggressivität der Insekten war bei der Hitze nahezu brutal“, so Robert Müller, Bereitschaftsleiter der Wasserwacht Mittenwald. Glücklicherweise blieben die Verletzungen größtenteils geringfügig, da keine allergischen Reaktionen auftraten.
Aufgabenüberlastung am Walchensee
Ein Hotspot der Einsätze war der Walchensee, der am Wochenende von Ausflüglern überrannt wurde. Am Samstag kam es erstmals zu der Situation, dass die Wasserwacht gleich drei Einsätze gleichzeitig abwickeln musste. Hierbei waren die Mitglieder besonders glücklich, dass einige von ihnen privat zum Baden anwesend waren und zusätzliche Hilfe leisten konnten.
Gesundheitliche Probleme während der Bergtouren
Aber nicht nur die Badegäste benötigten Unterstützung. Ein 64-jähriger Mann erlitt während seiner Abstieg von einer Bergtour einen Kreislaufkollaps. Aufgrund von Schwindel und Krämpfen benötigte er umgehend Hilfe. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Rettungsdiensten, einschließlich der Bergwacht und dem Rettungshubschrauber, spielte eine entscheidende Rolle bei der schnellen Lokalisierung und Versorgung des Patienten.
Anhaltende Herausforderungen
Die Vielzahl an Einsätzen an diesem Wochenende verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die Rettungskräfte in touristisch beliebten Regionen stehen. Bernhard Riesch, Bereitschaftsleiter der Bergwacht, zieht ein nüchternes Fazit: „Wir haben mit einem hohen Einsatzaufkommen gerechnet.“ Um die Sicherheit aller Besucher zu gewährleisten, ist die konsequente Vorbereitung und Ausbildung der Einsatzkräfte unerlässlich.
Am Ende des Tages haben die ehrenamtlichen Helfer erst kurz vor Mitternacht ihre Wache abgeschlossen und können damit auf einen intensiven, aber erfolgreichen Tag zurückblicken. Das Isartal zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, sowohl auf die eigene Sicherheit beim Baden und Wandern zu achten als auch die Bedeutung einer gut ausgebildeten Rettungsinfrastruktur zu erkennen.