Garmisch-Partenkirchen

Insolvenz am Kranzberg: Mittenwalds Skilifte vor dem Aus?

Das beliebte Skigebiet am Mittenwalder Kranzberg hat Insolvenz angemeldet, nachdem die Familie Wurmer aufgrund von massiven Umsatzeinbußen in der katastrophalen Saison 2023/2024 am 8. August 2024 beim Amtsgericht Weilheim den Antrag stellte, was die Zukunft dieses traditionsreichen Familienbetriebs und die lokale Wirtschaft gravierend gefährdet.

Die Insolvenz der Skiliftanlagen-Wurmer-GmbH & Co. KG hat weitreichende Folgen für die Gemeinde Mittenwald und ihre Bewohner. In der Wintersaison 2023/2024 verzeichnete das beliebte Skigebiet am Kranzberg lediglich 34 von maximal 90 möglichen Betriebstagen. Klaus Wurmer, der die Situation als „Katastrophe“ bezeichnete, musste schließlich die Reißleine ziehen und den Insolvenzantrag beim Amtsgericht Weilheim stellen.

Die wirtschaftlichen Herausforderungen

Die Wurmers, ein Familienbetrieb, der über 55 Jahre im Skigeschäft tätig ist, kämpfen seit Jahren mit den Auswirkungen des Klimawandels. Zudem wurden die Herausforderungen in dieser Saison durch erhebliche Umsatzeinbußen enorm verstärkt. Klaus Wurmer äußerte im Februar starke Bedenken über die Zukunft des Unternehmens und die Belastungen, die die wirtschaftliche Lage mit sich bringt.

Die Rolle des Insolvenzverwalters

Ein wesentlicher Akteur in der aktuellen Situation ist Dr. Robert Hänel, der vom Amtsgericht zum Insolvenzverwalter bestellt wurde. Er hat nicht nur die Verantwortung für das skigebietet, sondern auch für das Eisstadion von Mittenwald. „Das Insolvenzverfahren ist eröffnet, es läuft,“ so Hänel. Ob die Sanierung der Gesellschaft gelingt oder ein Ausverkauf droht, bleibt abzuwarten. Er betont die Notwendigkeit, vor Beginn der nächsten Wintersaison eine Lösung zu finden, und führt bereits Gespräche mit den Wurmers.

Politische Auswirkungen auf die Gemeinde

Das Skigebiet ist für die Gemeinde Mittenwald von zentraler Bedeutung. Sowohl für den lokalen Tourismus als auch für die Bewohner, die hier oft ihre ersten Skierfahrungen machen. Bürgermeister Enrico Corongiu (SPD) bezeichnete die Nachrichten als „nicht schön“ und bemerkte, dass die aktuelle Situation für die politische Landschaft ein heikles Thema darstellt. Im Hinblick auf die Kommunalwahlen 2026 könnte der Verlust solch wichtiger Freizeitangebote für die Wähler eine entscheidende Rolle spielen.

Die Zukunft des Skigebiets

Während die Wurmers noch auf eine Möglichkeit zur Rettung ihres Familienunternehmens hoffen, bleibt abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln werden. Die Öffnung der Pisten und die Wiederherstellung des wirtschaftlichen Gleichgewichts im Skigebiet am Kranzberg sind für die Gemeinde und ihre Einwohner von großer Bedeutung. Die nächste Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass das Skigebiet auch in Zukunft nach der Schließung nicht nur als beliebtes Ziel für Touristen, sondern auch als Teil des kulturellen Erbes des Ortes nicht verloren geht.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"