In einer Welt des Fußballs, in der die Talentsuche entscheidend ist, spielt das Scouting eine zentrale Rolle. Ben Manga, der Technische Direktor und Kaderplaner des FC Schalke 04, ist bekannt für sein beeindruckendes Scouting-Netzwerk, das in der Fußballwelt für Furore sorgt. Nach seiner erfolgreichen Zeit bei Eintracht Frankfurt, wo er zahlreiche Spieler entdeckte, die die Geschichte des Clubs prägten, wird nun auch in Gelsenkirchen auf seine Expertise gesetzt.
Vertrauen und Loyalität im Scouting-Prozess
Ein Schlüsselfaktor für Mangas Erfolg liegt in der langjährigen Zusammenarbeit mit seinen Teammitgliedern, die oft über ein Jahrzehnt zurückreicht. „Loyalität ist entscheidend“, sagt Manga. Diese Verbindung ermöglicht es, ein eingespieltes Team zu formen, das vertraut auf seine gemeinsamen Ziele hinarbeitet. Die Teammitglieder arbeiten selbstständig, doch ihre klare Kommunikation und das gegenseitige Verständnis ermöglichen einen reibungslosen Ablauf. Manga betont, dass er nur bei Clubs unterschreibt, mit denen er eine solche vertrauensvolle Beziehung eingehen kann.
Globale Perspektive: Auf der Suche nach Talenten
Manga gestaltet sein Scouting-Netzwerk völlig global. Er reist in Länder, die ihm wichtig erscheinen, und sein Team kennt die lokalen Märkte. Vor allem in Südamerika sind Länder wie Argentinien und Brasilien zentral für die Talentsuche. Ein Beispiel ist Felipe Sánchez, ein junger Innenverteidiger aus Argentinien, der bisher von vielen übersehen wurde. „Es gibt keinen Weg, der uns zu weit ist“, erklärt er, was zeigt, wie engagiert er für Schalke 04 arbeitet.
Der Prozess hinter den Kulissen
Der Prozess des Scoutings geht über bloße Beobachtungen während eines Spiels hinaus. Manga beschreibt, wie wichtig es ist, Spieler und ihr Umfeld kennenzulernen. „Ich möchte wissen, wie ein Spieler tickt“, erklärt er. Diese persönliche Herangehensweise wird durch Reisen und gemeinsame Zeit mit den Spielern und ihren Familien vertieft. Dabei spielt es eine Rolle, ob der Spieler die Werte des Clubs teilt und ob er sich in das Team einfügt.
Absicherung durch interne Kontrollen
Ein weiterer interessanter Aspekt von Mangas Arbeit sind die internen „blind“ Gegenchecks. Scouts aus verschiedenen Ländern beobachten Spieler, ohne dass diese wissen, dass ihre Leistungen evaluiert werden. Wenn mehrere Scouts unabhängig voneinander ihre Zustimmung zu einem Spieler geben, stärkt dies das Vertrauen in dessen Fähigkeiten. „Der Fußball ist überall anders, aber wenn mir am Ende fünf internationale Scouts den gleichen Spieler melden, dann weiß ich: Der kann nicht schlecht sein“, so Manga.
Integration neuer Talente
Doch der Einstieg eines neuen Spielers ist nicht nur eine Frage des Talents. Mangas Team arbeitet eng mit einem Integrationsteam zusammen, um sicherzustellen, dass die Spieler sich schnell wohlfühlen. „Fühlt sich ein Spieler nicht wohl, könnte er die nötige Leistung nicht bringen“, erklärt er. Daher wird nach einem Transfer alles dafür getan, damit sich die Neuzugänge in der neuen Umgebung einleben können. Dabei reicht es nicht, einen talentierten Spieler zu finden – wichtig ist auch seine Integration ins Team und in die Kultur des Clubs.
Ben Manga ist ein Paradebeispiel für die modernisierte Kunst des Scoutings im Fußball. Seine Philosophie, die auf Vertrauen, Engagement und einem tiefen Verständnis für Spieler und ihre Umgebungen basiert, könnte eine neue Ära für den FC Schalke 04 einläuten. Die Vereinsanhänger blicken hoffnungsvoll auf die Ergebnisse seiner Arbeit, während Manga weiterhin seine „Diamanten“ und „Perlen“ aufspürt.