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Schalke-Ultras kündigen rechtliche Schritte nach Polizeikontrolle an

Die Ultras Gelsenkirchen des FC Schalke 04 erheben schwere Vorwürfe gegen die Bundespolizei nach einem umstrittenen Einsatz während des Auswärtsspiels in Magdeburg am 3. Spieltag, der zur Festhaltung von 560 Fans führte, und kündigten rechtliche Konsequenzen an.

In der intensiven Welt des Fußballs, wo Leidenschaft und Emotionen unvermeidlich sind, hat ein Vorfall rund um den FC Schalke 04 die Gemüter erhitzt. Zusammen mit ihren Anhängern reisten die „Ultras Gelsenkirchen“ am 3. Spieltag zu einem Auswärtsspiel nach Magdeburg. Was als normale Fanreise begann, wurde jedoch zu einem Spektakel des Widerstands und der Kritik gegenüber den Behörden.

Die lange Anreise mit dem Intercity führte die Fans über den Bahnhof Helmstedt, wo sie bald mit einem massiven Polizeiaufgebot konfrontiert wurden. Laut Polizei betrat eine Gruppe von „Vermummten“ den Zug, was zu intensiven Kontrollen bei der Ankunft in Magdeburg führte. Die Bundespolizei stellte an einem der Bahnhöfe die Identität von rund 560 Schalke-Anhängern fest, während der anhaltende Einsatz die Fans daran hinderte, das Spiel zu genießen.

Aggressive Polizeimethoden und ihre Folgen

Die Vorlage eines großen Banners im Stadion mit der Botschaft „Nichts passiert – 560 Identitäten festgestellt“ verdeutlichte die Frustration der Ultras. In ihrem Spieltagsheft, dem „Blauen Brief“, äußerten sie heftige Kritik an der Polizei. „Vor allem die Bundespolizei trat sehr aggressiv und provokant auf und dämpfte jegliches Gefühl von Gastfreundschaft“, so berichten die Ultras, während sie die drohende Eskalation der Situation unterstrichen.

Eine weitere Konfrontation ergab sich während der intensiven Personenkontrollen, da auch Fans anwesend waren, die nicht Teil der Reisegruppe waren. Diese verfehlte Differenzierung führte zu verallgemeinernden Festhaltungen und einem Gefühl der Ohnmacht unter den Fans. Nach langen Stunden der Feststellung wurden die Schalker schließlich zurück nach Gelsenkirchen eskortiert, wobei die Polizei ihnen sogar den Zugang zu Toiletten und Verpflegung verwehrte.

Die Antwort der Ultras auf die aggressive Kontrolle ließ nicht lange auf sich warten. Sie kündigten rechtliche Schritte an, um die als Willkür empfundene Polizeimaßnahme anzuprangern. „Diese Zahlen scheinen fernab jeglicher Realität zu sein“, kritisieren die Ultras den Polizeibericht, nachdem von einer beachtlichen Anzahl von gefundenen Sturmhauben und Mundschutz die Rede war. Sie skandieren, dass die größte Mehrheit der Utensilien einfache Schlauchschals seien und fordern Klarheit über die angeführten Verdachtsmomente.

Rechtliche Schritte und die Rolle der „Königsblauen Hilfe“

Die „Königsblaue Hilfe“ hat bereits die Initiative ergriffen und Strafanzeige gegen die Einsatzleitung der Polizei eingereicht. Freiheitsberaubung, Nötigung und Körperverletzung sind die zentralen Vorwürfe, die die rechtlichen Schritte untermauern. Die Ultras haben klar gemacht, dass sie nicht still werden, bis sie Gerechtigkeit für die betroffenen Fans erhalten. Die letzten Vorfälle aus dem vergangenen Jahr, bei denen die Polizei ebenfalls eine scharfe Vorgehensweise an den Tag legte, scheinen zusätzlich zur Schärfe der aktuellen Situation beizutragen.

Die Schalker Fans sind klar in ihrem Anliegen: Die Verhältnismäßigkeit der polizeilichen Maßnahmen ist fragwürdig, und die Angstmacherei der Behörden vermittelt einen schlechten Eindruck. Es bleibt abzuwarten, ob aus den angekündigten rechtlichen Schritten Taten folgen. Doch schon jetzt ist die leidenschaftliche Antwort der „Ultras Gelsenkirchen“ ein klares Zeichen gegen die schwer nachvollziehbaren Maßnahmen, die ihrer Meinung nach mehr schaden als nutzen.

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