Gera

Medikationsanalyse: Apothekerin kämpft für besseren Austausch mit Ärzten

In einer Apotheke hat die Inhaberin Schneider eine umfassende Medikationsanalyse für einen multimorbiden Patienten durchgeführt, der 28 verschiedene Medikamente einnimmt und dabei auf 72 Wechselwirkungen stieß; diese wichtige Analyse soll helfen, die Medikation zu optimieren und die Medikamentenzahl zu reduzieren, dennoch scheitert die Zusammenarbeit mit den behandelnden Arztpraxen oft an mangelnder Kommunikation und einer unzureichenden Vergütung des Aufwands.

Die Einhaltung von Therapien: Ein wichtiger Aspekt der Medikationsanalyse

Die Medikationsanalyse nimmt eine zunehmend zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung ein, insbesondere für Patienten, die mehrere Medikamente einnehmen müssen. Ein aktueller Fall in einer Apotheke zeigt auf, wie wichtig die sorgfältige Überprüfung von Therapieplänen ist, um Wechselwirkungen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Herausforderung durch zahlreiche Medikamente

In einem konkreten Fall bat ein Patient, der mehrere chronische Erkrankungen hat, die Apothekerin Sandra Schneider um Unterstützung bei der Analyse seines Medikationsplans. Der Patient hatte 28 verschiedene Arzneimittel auf dem Plan, eine nicht alltägliche Situation, die oft zu Verwirrung und potenziellen Gesundheitsrisiken führt. Besonders alarmierend waren die festgestellten 72 Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Medikamenten, die das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen erhöhen können.

Engagierte Apothekerinnen als Schnittstelle im Gesundheitswesen

Schneider erklärt, wie notwendig eine umfassende Analyse ist: „Wir prüfen alles, vom Vorhandensein von Doppelmedikationen über Interaktionen bis hin zu Problemen bei der Anwendung und der Therapietreue.“ Diese Serviceleistung, die mit einem Aufwand verbunden ist, wird jedoch nur mit 90 Euro vergütet, was viele Apothekerinnen als unzureichend empfinden. „Das ist ein Hungerlohn und entspricht nicht annähernd einer angemessenen Wertschätzung“, so Schneider weiter. Ihre Leidenschaft für die Medikationsanalyse sei jedoch ungebrochen, auch wenn die Vergütung nicht fair erscheine.

Die finanzielle Lage der Patienten berücksichtigen

Ein zentrales Problem, das sich aus der aktuellen Situation ergibt, ist die finanzielle Belastung vieler Patienten. Schneider bemerkte, dass der Patient in seiner finanziellen Lage so eingeschränkt ist, dass er sich keine Selbstmedikationsprodukte leisten kann. Dies wirft Fragen auf, wie man gewährleisten kann, dass Patienten auch bei der Einnahme vielfältiger Medikamente die erforderliche Unterstützung erhalten.

Wunsch nach besserer Zusammenarbeit mit Ärzten

Ein weiterer kritischer Punkt, den Schneider anspricht, ist die Notwendigkeit einer stärkeren Kooperation zwischen Apothekern und Ärzten. „Ein Schulterschluss mit den Arztpraxen im Hinblick auf die Medikationsanalyse wäre sehr wünschenswert“, äußert sie. Oftmals kommunizieren Fachärzte und Hausärzte nicht optimal miteinander, was zu zusätzlichen Herausforderungen für die Patienten führt. „Wir können all das erfassen und auswerten – dies sollte eine enorme Unterstützung für die Arztpraxen sein“, so Schneider weiter.

Die positiven Rückmeldungen der Kunden

Trotz der Herausforderungen zeigt sich Schneider optimistisch über die Reaktion der Patienten. „Das Feedback der Kunden und Kundinnen bestätigt unser aktives Angebot“, erklärt sie. Die Menschen schätzen die Zeit, die die Apothekerin sich für die Besprechung ihrer Medikationen nimmt und lernen viel über die optimale Einnahme ihrer Medikamente. Diese Gespräche helfen, einfache Fehler zu vermeiden und den Alltag der Patienten zu erleichtern, insbesondere durch die Reduzierung der Anzahl einzunehmender Tabletten.

Ein Fazit zur Medikationsanalyse

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Medikationsanalyse eine wichtige Funktion in der Patientenversorgung erfüllt. Die Kooperation zwischen allen Beteiligten – von Ärzten über Apotheker bis hin zu den Patienten – ist entscheidend, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Patienten zu gewährleisten. Die Erfahrungen der Apotheke und der direkte Kontakt zu den Patienten zeigen, dass eine informierte Einnahme von Medikamenten nicht nur das Risiko von Nebenwirkungen minimiert, sondern auch die Lebensqualität erheblich verbessern kann.

NAG

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