Gera

Rainer Schmidt: Visionär der Geraer Bibliothek geht in den Ruhestand

Die Stadt Gera verabschiedet nach 34 Jahren seinen innovativen Bibliotheksleiter Rainer Schmidt, der maßgeblich zur modernen Ausrichtung und Anerkennung der Stadt- und Regionalbibliothek beitrug, und blickt dabei auf zahlreiche Erfolge wie die Auszeichnung als „Thüringer Bibliothek des Jahres“ zurück, während seine Stellvertreterin Kerstin Ebert kommissarisch die Leitung übernimmt.

Die Stadt Gera hat sich von einem bemerkenswerten Bibliotheksleiter verabschiedet, der über mehr als ein Jahrzehnt hinweg seine Vision einer modernen und serviceorientierten Bibliothek verwirklicht hat. Rainer Schmidt, der seit 2010 an der Spitze der Stadt- und Regionalbibliothek stand, hat maßgebliche Veränderungen angestoßen, die dazu beigetragen haben, dass die Bibliothek heute als ein kultureller und gesellschaftlicher Treffpunkt anerkannt wird.

Schmidt, der insgesamt 34 Jahre für die Stadtverwaltung arbeitete, begann seine Laufbahn 1990 als Leiter des Clubzentrums Comma. Unter seiner Leitung hat die Bibliothek nicht nur an Prestige gewonnen, sondern sich auch zur wichtigsten Bildungs- und Freizeiteinrichtung für alle Geraer etabliert. Er hat die Ansicht vieler Menschen über den Zweck und die Möglichkeiten von Bibliotheken revolutioniert und erklärt, dass die Institution weit über die Ausleihe von Büchern hinausgeht. „Die Stadt Gera hat Herrn Schmidt viel zu verdanken“, sagt Sandra Wanzar, Dezernentin für Jugend und Soziales. Sie führt fort, dass die Bibliothek durch ihn zu einem der beliebtesten Orte öffentlicher Begegnung in der Stadt geworden ist.

Innovative Veränderungen und neue Herausforderungen

Schmidt merkt an, dass seine Zeit in der Bibliothek herausfordernd, spannend und erfüllend war. In einer Zeit, in der viele öffentliche Einrichtungen mit stagnierendem Interesse kämpfen, hat er kreative Wege gefunden, um die Bibliothek für ein breiteres Publikum attraktiv zu machen. Eine der bemerkenswertesten Initiativen war die technische und inhaltliche Neugestaltung der Bibliothek, inklusive der Einführung eines neuen, benutzerfreundlichen Onlineportals. Dank dem Beitritt zum Thuebibnet war es den Nutzern nun möglich, auf digitale Medien und Online-Recherchen zuzugreifen.

Ein weiteres wichtiges Ziel während Schmidts Amtszeit war es, die Bibliothek zu einem lebensbejahenden und einladenden Ort zu gestalten, an dem eine respektvolle und freundliche Arbeitsatmosphäre herrscht. Schmidt hat stets Wert darauf gelegt, die Einbindung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern, was zu einem positiven Teamgeist und zu einer hohen Zufriedenheit unter den Beschäftigten führte. „Im direkten Kontakt wurde mir immer wieder gespiegelt, dass unsere Erweiterung des Bibliotheksangebots gut ankommt und gern genutzt wird“, hebt er hervor.

Die Erfolge der Bibliothek während seiner Amtszeit blieben nicht unbemerkt. Schmidt wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet, und die Bibliothek erhielt bedeutende Preise wie die „Thüringer Bibliothek des Jahres“ und im Jahr 2023 den „Thüringer Demografiepreis“. Diese Auszeichnungen sind für Schmidt persönlich von großer Bedeutung und verdeutlichen die positiven Auswirkungen seiner Arbeit auf die Institution.

Ein herausragendes Ereignis war das 100-jährige Bestehen der Bibliothek im Jahr 2020, wo vielfältige Veranstaltungen stattfanden, die das kulturelle Leben in Gera bereicherten. Initiativen wie „Stadtlesen“ und die „Thüringer Kinder- und Jugendliteraturtage“ wurden unter seinen Fittichen ins Leben gerufen und erfreuten sich großer Beliebtheit.

Mit dem bevorstehenden Wechsel an der Spitze der Bibliothek wird Kerstin Ebert, bisher die stellvertretende Leiterin, ab dem 1. September die kommissarische Leitung übernehmen. Die Stelle des Bibliotheksleiters bleibt bis zum 29. August ausgeschrieben, und es bleibt abzuwarten, wie die Geschichten der Geraer Bibliothek unter neuer Führung weitergeschrieben werden.

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