In Sulingen wird am 24. August ein besonderes Ereignis stattfinden, das nicht nur kulturelle Brücken bauen, sondern auch die Integration von Migranten fördern soll. Der Verein Ivoire Diaspora Sulingen (IDS) plant für diesen Tag einen „afrikanischen Nachmittag“, der von verschiedenen Aktivitäten gekennzeichnet ist, um die Vielfalt und Kultur der Elfenbeinküste vorzustellen.
Vorstellung des Vereins Ivoire Diaspora Sulingen
Der IDS wurde 2019 gegründet, hat jedoch bislang wenig öffentliche Aufmerksamkeit erhalten. Erst seit Februar dieses Jahres ist der Verein offiziell im Vereinsregister eingetragen und als gemeinnützig anerkannt. Der Zweck des Vereins umfasst sowohl die Entwicklungszusammenarbeit mit der Elfenbeinküste als auch die Förderung von Völkerverständigung und Toleranz. Die Vorstände, Daouda Alex Samake und Coulibaly Sikaa, betonen, dass der Verein nicht nur ihre eigene Integration unterstützt, sondern auch anderen Migranten helfen möchte, sich in Sulingen besser zurechtzufinden.
Bedeutung der Veranstaltung für die Integration
Die Mitglieder des Vereins möchten mit diesem Fest ein Zeichen setzen und aktiv zur Integration beitragen. Coulibaly Sikaa erklärt: „Wir wollen für die Aufnahme in Sulingen von Herzen danken und unsere Kultur darstellen.“ Diese Initiative soll Vorurteile abbauen und den sozialen Zusammenhalt stärken. „Die erste Hälfte der Integration haben wir geschafft“, äußert Samake, stellt jedoch fest, dass nach wie vor eine gewisse Skepsis in der Bevölkerung vorhanden ist.
Sprache als Schlüssel zur Integration
Ein zentrales Thema der Integration ist die Sprache. Samake berichtet, dass es häufig vorkommt, dass Menschen, die er mit einem freundlichen „Hallo“ anspricht, auf Englisch reagieren. Sikaa hingegen lernt aktiv Plattdeutsch, um in der Gemeinschaft besser akzeptiert zu werden. „Es hilft, um Kontakte zu knüpfen“, sagt er und fügt hinzu, dass er mit älteren Menschen gerne über ihre Erfahrungen spricht. Dennoch wünschen sich die Vereinsmitglieder mehr Angebote zum Deutschlernen, da dies fundamental für die Integration ist.
Wohnungssuche als große Herausforderung
Trotz ihrer Bemühungen um Integration stehen viele Mitglieder vor großen Herausforderungen, wie Sikaa und Samake aus eigener Erfahrung wissen. Die Suche nach einer Wohnung gestaltet sich oftmals schwierig; Absagen sind keine Seltenheit, selbst wenn man eine feste Anstellung hat. Dies führt dazu, dass einige bereits aus Sulingen weggezogen sind, weil sie keine adäquate Wohnmöglichkeit finden konnten. „Ich habe meine Wohnung über meinen Chef bekommen“, berichtet Sikaa und ermutigt andere, ebenfalls Unterstützung innerhalb der Gemeinschaft zu suchen.
Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung
Der Verein legt großen Wert auf gegenseitige Unterstützung, insbesondere in bürokratischen Belangen. Sikaa reflektiert: „Man muss selbst etwas tun, bevor man etwas bekommt.“ Diesen wertvollen Erfahrungsaustausch möchten sie gern an andere weitergeben. Der IDS steht allen offen, unabhängig von Herkunft, Religion oder Geschlecht, und ermutigt Interessierte, sich über die Kontaktnummer zu melden: 01 76 / 42 00 09 15.
Wunsch nach mehr Vernetzung
Ein weiterer Wunsch der Vereinsvorstände ist es, mehr Kontakte zu anderen Vereinen aufzubauen, um den Austausch und das gegenseitige Kennenlernen zu fördern. Mit dem bevorstehenden Fest am 24. August hoffen sie, nicht nur ihre eigene Kultur zu präsentieren, sondern auch den ersten Schritt in eine stärkere Integration und ein besseres Miteinander in Sulingen zu schaffen.
– NAG