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Alarmstufe Rot: Asiatische Hornisse breitet sich in Hessen aus

Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) warnt am 26. Juli 2024 vor der gefährlichen Ausbreitung der Asiatischen Hornisse in Hessen und bittet die Bevölkerung um Unterstützung bei der Meldung von Beobachtungen, da diese invasive Art heimische Ökosysteme bedrohen kann.

Die Herausforderung durch invasive Arten

Die Ausbreitung invasiver Arten wie der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) stellt eine wachsende Bedrohung für heimische Ökosysteme dar. Diese Art, die ursprünglich aus Südostasien stammt, wurde wahrscheinlich durch den internationalen Handel nach Europa eingeschleppt und hat sich in den letzten Jahren in Hessen zunehmend verbreitet.

Ein Aufruf zur Bürgerbeteiligung

Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) ruft die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Es wird darum gebeten, Sichtungen der Asiatischen Hornisse zu melden, um deren Verbreitung besser nachvollziehen und kontrollieren zu können. Dieses Engagement der Bürger ist wichtig, um Daten zu sammeln, die für den Schutz der einheimischen Arten und deren Lebensräume von Bedeutung sind.

Besorgniserregende Ausbreitung

Die alarmierenden Zahlen belegen die rapide Ausbreitung dieser Hornissenart in Hessen. Der erste Nachweis in Deutschland fand 2019 im Landkreis Bergstraße statt. Seither ist die Hornisse vor allem in Südhessen verbreitet, aber auch Nordhessen ist zunehmend betroffen. Allein im Jahr 2023 stieg die Anzahl der Meldungen sprunghaft auf 1.189, wovon 871 Fälle verifiziert wurden, einschließlich 150 erfasster Nester. Diese nester sind für die Nahrungsaufnahme der Hornisse von Bedeutung, da sie nicht nur andere Insekten jagen, sondern potenziell auch einheimische Bienenvölker und die Europäische Hornisse bedrohen können.

Relevanz für die Umwelt und die Wirtschaft

Die Asiatische Hornisse kann erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und die Landwirtschaft haben. Sie ist bekannt dafür, Honigbienen zu jagen, die für die Bestäubung vieler Pflanzenarten essentiell sind. Das könnte zu einem Rückgang der Bestäuberpopulationen führen, was wiederum die Ernteerträge in der Landwirtschaft gefährdet. Diese Problematik zieht nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Konsequenzen mit sich, und das HLNUG appelliert an die Bürger, aufmerksam zu sein und Informationen zu sammeln.

Erkennungsmerkmale und Vorgehensweisen

Die Asiatische Hornisse unterscheidet sich von ihrer europäischen Verwandten durch ihre kleinere Größe und markante Färbung – sie ist meist dunkel mit gelben Fußspitzen und einem charakteristisch dunklen Hinterleib. Ihre Nester, die ellipsenförmig sind und einen seitlichen Eingang haben, können ebenfalls von denen der Europäischen Hornisse unterschieden werden, die zylindrisch sind und eine Unterseitige Öffnung besitzen. Die Bevölkerung wird ermutigt, Sichtungen zu dokumentieren und wenn möglich zu fotografieren, um zur Erforschung dieser invasiven Art beizutragen.

Fazit und Ausblick

In Anbetracht der Zunahme der Meldungen und der möglichen weiteren Ausbreitung ins Odenwaldkreis und Mittelhessen ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Bürger aktiv werden. Das HLNUG bietet unter www.hlnug.de/hornisse ein Meldeportal, das eine zentrale Anlaufstelle für Informationen und Meldungen über die Asiatische Hornisse darstellt. Die Zusammenarbeit zwischen Fachbehörden und der Bevölkerung wird als Schlüssel zum Schutz heimischer Arten und Lebensräume betrachtet.

NAG

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