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Einsamkeit im digitalen Zeitalter: Ivan Milenkovics Kunst in Hannover

Der serbische Künstler Ivan Milenkovic, der seit sechs Monaten in Hannover lebt, zeigt in seiner aktuellen Bilderserie "Lights of Technology" eindrucksvoll, wie Menschen an digitalen Geräten miteinander verbunden sind, aber dennoch in ihrer Isolation gefangen wirken, und ruft dazu auf, sich wieder mehr mit der realen Welt zu verbinden.

Der serbische Künstler Ivan Milenkovic, der derzeit in Hannover lebt, bringt ein drängendes Thema der modernen Gesellschaft in den Fokus seiner Kunst: die Einsamkeit in der digitalen Welt. Seine Bilder laden die Betrachter ein, über die Auswirkungen der ständigen Vernetzung nachzudenken und appellieren an das Bedürfnis, sich wieder stärker mit der realen Welt zu verbinden.

Ein Atelier voller Begegnungen

Milenkovic hat vor kurzem sein neues Atelier in Hannover bezogen und möchte dort sein kreatives Schaffen zum Wohle der Gemeinschaft weiterentwickeln. „Mein letztes Bild, das ich in Serbien gemalt habe, hing in meiner ersten Ausstellung hier in Hannover“, erzählt er stolz und verweist dabei auf die städtische Galerie Kubus. Seine Werke sind ein Spiegelbild unserer Zeit, in der Menschen oft mehr mit ihren Smartphones beschäftigt sind als mit ihrer Umgebung.

Die Künstliche Einsamkeit spiegeln

Eine seiner markantesten Arbeiten zeigt eine Frau, die in das Licht ihres Handys vertieft ist. „Der Fokus liegt auf Menschen, die Smartphones, Laptops oder Tablets benutzen“, beschreibt Milenkovic sein Schaffen. „Es geht darum, diesen Moment einzufangen, in dem Menschen mehr auf ihre Geräte fokussiert sind als auf ihre Umgebung.“ Die daraus entstandene Werkserie „Lights of Technology“ thematisiert die Isolation, die durch den exzessiven Gebrauch digitaler Geräte entstehen kann.

Farben und Emotionen

Milenkovic verwendet oft kalte Farben in seinen Gemälden, um die Entfremdung und die kühlen zwischenmenschlichen Beziehungen im digitalen Zeitalter darzustellen. „Die kalten Farben stehen für kalte Beziehungen und Emotionen“, erklärt er. Die eindrucksvolle Darstellung der Hände in seinen Arbeiten hebt sein handwerkliches Können hervor. Durch das Malen der Hände versucht Milenkovic, die Momente festzuhalten, in denen Menschen mit ihren Geräten interagieren. „Dieser Moment ist magisch“, fügt er hinzu.

Anerkennung und Wertschätzung

Seine beeindruckende Leistung in der zeitgenössischen Kunst wurde mit zahlreichen Preisen gewürdigt. Käufer sind bereit, für seine Werke bis zu 20.000 Euro zu zahlen. Aktuell sind mehrere seiner Gemälde auf der NordArt in Schleswig-Holstein ausgestellt, einer renommierten Plattform für internationale Künstler.

Ein Aufruf zur Selbstreflexion

Milenkovic glaubt, dass sich viele Menschen in seinen Bildern wiedererkennen. „Wenn sie den eingefrorenen Moment betrachten und erkennen, dass es kein Foto, sondern ein Gemälde ist, schätzen sie das besonders“, meint er. Er möchte einen Dialog über die menschliche Erfahrung im digitalen Zeitalter anregen und warnt davor, dass wir uns immer mehr von uns selbst entfernen. Sein Appell an die Menschen ist klar: „Wir sollten uns mehr mit dem echten Leben verbinden.“

Einsicht in die moderne Gesellschaft

Durch Milenkovics Kunst entsteht ein wichtiger Diskurs über die Herausforderungen, die die digitale Vernetzung mit sich bringt. In einer Welt, die von Smartphones und sozialen Medien geprägt ist, hebt er hervor, wie wichtig es ist, eigene Grenzen zu erkennen und aktiv für menschliche Begegnungen einzutreten. Seine Werke sind nicht nur Kunst, sie sind auch ein Spiegel unserer Gesellschaft und anregende Gedankenanstöße für jeden Einzelnen.

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