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Erfurter Tagebuch enthüllt Schicksal von Miriam: Eine Ausstellung über Geschichte und Verantwortung

Die Sonderausstellung „Miriams Tagebuch“ in Erfurt zeigt das Schicksal der jüdischen Familie Feiner durch das Tagebuch von Miriam, die im Alter von 16 Jahren nach Palästina auswanderte, und beleuchtet die historische Verantwortung der deutschen Gesellschaft im Kontext des aktuellen Antisemitismus.

Die Verantwortung der Gesellschaft: Eine Sonderausstellung über Miriams Tagebuch

Die aktuelle Sonderausstellung, die das Tagebuch von Miriam präsentiert, bietet nicht nur einen Einblick in das persönliche Schicksal einer Familie während der NS-Zeit, sondern beleuchtet auch die gesellschaftliche Verantwortung, die mit dem Erinnern und Lernen aus der Vergangenheit einhergeht. Das Tagebuch, das heute in Yad Vashem aufbewahrt wird, ist das Herzstück dieser Ausstellung.

Einblick in die Geschichte der Familie Feiner

Miriam wanderte im Alter von 16 Jahren nach Palästina aus und entblättert in ihrem Tagebuch die traumatischen Erlebnisse ihrer Kindheit. Ihre Eltern, die im Oktober 1938 zur Verhaftung nach Polen gebracht wurden, gehört zu den rund 100 Erfurter Juden, die in das Ghetto Lemberg deportiert und dort ermordet wurden. Die Ausstellung verbindet diese tragische Geschichte mit digitalen Mitteln, die es den Besuchern ermöglichen, das Tagebuch interaktiv auf Tablets zu lesen.

Aktuelle Relevanz des Themas

Die Ausstellung gewinnt in Zeiten wiederholten Antisemitismus, besonders nach dem Überfall der Hamas auf Israel und dem anschließenden Gaza-Krieg, zusätzlich an Bedeutung. Der Überbau der Vergangenheit und der drängende Bedarf, Antisemitismus aktiv entgegenzutreten, prägen die dialogische Führung und den Diskurs in der Gesellschaft. Die Geschichte von Miriam und ihrer Familie ist nicht nur eine Mahnung zur Erinnerung, sondern auch ein Aufruf zur Verantwortung.

Ein Ort der Reflexion und Hoffnung

In dieser Sonderausstellung wird das Schicksal der Familie Feiner als exemplarisches Beispiel für die Schicksale vieler jüdischer Familien im Nationalsozialismus verwendet. Palästina und Israel werden als Zufluchtsorte dargestellt, die es Miriam ermöglichten, eine neue Hoffnung und Perspektive auf eine sichere Zukunft zu entwickeln. Diese Erkenntnisse fördern das Bewusstsein für die Notwendigkeit, das Existenzrecht Israels zu verteidigen und erinnern uns an die wiederholte historische Verantwortung der deutschen Gesellschaft für den Schutz jüdischer Bürger.

Die Ausstellung stellt Fragen zur Verantwortung des Einzelnen in der heutigen Zeit und fordert zu einem aktiven Beitrag gegen Antisemitismus auf. Indem wir die Geschichten der Vergangenheit erzählen und verstehen, stärken wir unser gemeinsames Streben nach einer gerechten und respektvollen Gesellschaft.

NAG

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