Im Katharina-Luther-Centrum in Hamm-Bockum-Hövel hat ein junges, vierbeiniges Talent Einzug gehalten, das nicht nur die Herzen der Kinder im Sturm erobert, sondern auch die Pädagogik der Einrichtung mit einem neuartigen Konzept bereichert. Der acht Monate alte Labrador Retriever namens Finley unterstützt die Erzieherin Jutta Konert und bringt frischen Wind in den Kita-Alltag.
Ein neuer Weg in der Kinderbetreuung
Die Integration von Finley in den Kita-Alltag geht über die bloße Anwesenheit eines Hundes hinaus; sie ist Teil einer Initiative, die „tiergestützte Pädagogik“ fördert. Jutta Konert verfolgt damit das Ziel, den Kindern soziale Fähigkeiten, Empathie und Selbstsicherheit beizubringen. „Es ist mein Traum, einen Hund in die Arbeit einzubinden“, sagt die erfahrene Erzieherin.
Der Plan zur Ausbildung
Finley, der als Therapie-Hund ausgebildet werden soll, hat zunächst die Kennenlern-Phase mit den Kindern durchlaufen. Die Begegnungen sind wohlüberlegt organisiert, um sowohl den Kindern als auch Finley gerecht zu werden. Dreimal in der Woche bringt Konert den Labrador mit ins Büro, wo er in seiner Hundebox und in einem eigenen Außengehege einen Rückzugsort findet.
„Wir möchten die bestmögliche Ausbildung für Finley sicherstellen“, erklärt Konert. Zunächst besuchen sie und Finley eine Junghundeschule, bevor sie sich auf die Begleithundeprüfung vorbereiten.
Die Vorfreude der Kinder
Bevor Finley das erste Mal die Kita betrat, schickte er Briefe an die Kinder. Diese kreativen Vorbereitungen steigerten die Vorfreude und sorgten dafür, dass die Kinder bereits eine Beziehung zu ihm aufbauten, noch bevor sie ihn persönlich kennenlernen konnten. Finleys Ankunft wurde zu einem aufregenden Event, das sowohl Vorfreude als auch Lernchancen förderte.
Herausforderungen und Lösungen
Wie bei vielen Initiativen gab es auch Herausforderungen, insbesondere bei den Eltern. Einige hatten Bedenken hinsichtlich einer möglichen Allergie oder der Ängste ihrer Kinder gegenüber Hunden. Durch offene Kommunikation und klare Absprachen konnte jedoch Vertrauen geschaffen werden. Ein Kind mit einer Allergie wurde in das Projekt integriert, indem es aus sicherer Entfernung an den Aktivitäten teilnimmt.
Ein Beispiel für Inklusion
Die Integration von Finley soll auch den Gedanken der Inklusion nach außen tragen. Konert ist überzeugt, dass der Hund nicht nur ein Begleiter für die Kinder ist, sondern auch als eine Art „Mutmacher“ fungieren kann. „Finley wird dazu beitragen, Gruppendynamiken positiv zu verändern und die Kinder zu einem respektvollen Umgang miteinander einzuladen“, fügt sie hinzu.
Ein Vorreiter für die Zukunft
Der Erfolg von Finley könnte ein Beispiel für andere Kitas in der Region sein, die vielleicht ähnliche Konzepte in Erwägung ziehen. Der Hund könnte sich als wertvolles Lehrmittel erweisen, um den Kindern wichtige Lebenskompetenzen zu vermitteln. Dank der sorgfältigen Planung könnte die tiergestützte Pädagogik zu einem Aushängeschild für die Einrichtung werden.
In der Zeit, in der Finley als Kita-Hund fungiert, investiert Konert sowohl Zeit als auch Geld in seine Ausbildung. Für sie ist es nicht nur ein Beruf, sondern eine Leidenschaft, die sie mit den ungleichen Vierbeinern teilt. Wenn alles gut läuft, wird Finley viele Kinderherzen im Katharina-Luther-Centrum erobern und dazu beitragen, ein offenes und respektvolles Miteinander zu fördern.
– NAG