In Gladbeck hat sich ein bemerkenswertes Beispiel für ehrenamtliches Engagement entwickelt, das sich um die Rettung und Pflege exotischer Tiere dreht. Manuel Krauß, ein 32-jähriger Terraristik-Experte, hat sein Geschäft in einen Rückzugsort für verlassene und überforderte Tiere verwandelt. Seine Initiative zeigt, wie wichtig es ist, sich um Lebewesen zu kümmern, die oft in der Gesellschaft wenig Beachtung finden.
Ein Heim für unerwünschte Tiere
Der „Dschungel von Gladbeck“, wie seine Kunden den Laden liebevoll nennen, ist mehr als nur ein Geschäft. Krauß hat sich dazu entschlossen, über 90 Tiere, darunter Leguane, Schlangen und Fische, aus schwierigen Situationen zu retten. Er erhält die Tiere von Tierheimen, aus Beschlagnahmungen oder direkt von verzweifelten Haltern, die keinen Platz mehr für ihre Tiere haben.
Spende statt Profit
Tiere, wie die 250 Guppys, die kürzlich von einem Betroffenen namens Reinhard Alexander abgegeben wurden, finden in Krauß‘ Geschäft ein neues Zuhause. Der Händler verlangt kein Geld für die Aufnahme dieser Tiere. Stattdessen bezahlt er das Futter für seine tierischen Schützlinge aus eigener Tasche. Ab und zu erhält er kleine Spenden von Menschen, die seine Arbeit unterstützen. Diese Art der Hilfe ist jedoch unzureichend, um die laufenden Kosten zu decken.
Das Bewusstsein für exotische Tierhaltung fördern
Krauß betont, dass viele Menschen nicht verstehen, wie viel Zeit und Mühe die Haltung solcher Tiere erfordert. „Das sind keine Kuscheltiere, mit denen man einfach auf der Couch liegt“, erklärt er. Viele Halter sind mit den Bedürfnissen ihrer exotischen Tiere überfordert, was zu einer hohen Abgabequote führt.
Herausforderungen und Erfahrungen
Ein eindrucksvolles Beispiel für die Herausforderungen, die Krauß begegnen, ist die Geschichte eines Kaimans, den jemand ihm vor das Geschäft gelegt hat, eingewickelt in einen Teppich. Das Tier wurde glücklicherweise gerettet und an einen geeigneten Halter weitervermittelt. Krauß zeigt sich manchmal stolz auf die Sammlung der Tiere, ist sich jedoch bewusst, dass er nicht jedes Tier aufnehmen kann. Sein Engagement bleibt durch die ständig steigende Zahl abzugebender Tiere auf die Probe gestellt.
Einladung zur Aufklärung
Krauß appelliert an alle Tierhalter, sich im Vorfeld über die Bedürfnisse exotischer Tiere zu informieren. Diese Aufklärung ist notwendig, um Missverständnisse zu vermeiden und zu verhindern, dass Tiere in Not geraten. Durch dieses individuelle Engagement in Gladbeck wird nicht nur den Tieren geholfen, sondern auch ein Bewusstsein in der Gemeinschaft geschaffen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Krauß‘ Geschäftsmodell ein wichtiges Licht auf die Herausforderungen wirft, die mit der Haltung exotischer Tiere verbunden sind. Sein unermüdlicher Einsatz hat im Dschungel von Gladbeck einen Ort der Hoffnung und des Mitgefühls geschaffen, der für viele Tiere von unschätzbarem Wert ist.
– NAG