Erfurt. Die Herausforderungen, vor denen queere Menschen und Ausländer in unserer Gesellschaft stehen, sind weiterhin hoch. Ein neues Buch eines dänischen Autors beleuchtet diese Themen eindringlich und ist bereits in der Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt erhältlich.
Ein eindringliches Manifest
„Ich erkenne Eure Autorität nicht länger an“ – so lautet der Titel des aktuellen Werkes von Glenn Bech, das als „Manifest“ deklariert ist. In diesem Buch schildert Bech seine Erfahrungen aus der Kindheit und Jugend und thematisiert seine Perspektive als Einzelkind, das mit einer alleinerziehenden Mutter in einer dänischen Provinz aufwächst.
Einblicke in eine verletzliche Seele
Das Buch nimmt den Leser mit auf eine emotionale Reise durch die schwierigen Fasen seines Lebens. Glenn Bech beschreibt eindringlich, wie es ist, als Außenseiter zu leben, insbesondere als er seine Homosexualität entdeckt. Gefühle wie Angst, Verzweiflung und Wut werden auf etwa 340 Seiten lebendig, während er die Herausforderungen von Ausgrenzung und Mobbing thematisiert.
Ein universelles Anliegen
Ob queer oder hetero, ob Ausländer oder eingeboren – jeder Mensch ist in unterschiedlichem Maße mit dem Ringen um Anerkennung und Identität konfrontiert. Bech nutzt seine persönlichen Erfahrungen, um eine universelle Botschaft zu vermitteln. Er fordert dazu auf, über gesellschaftliche Normen nachzudenken und die eigenen Vorurteile zu hinterfragen.
Ein Ort der Diskussion und Reflexion: Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt
Dr. Eberhard Kusber vom Freundeskreis der Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt hat das Buch empfohlen. „Es ist wichtig, dass diese Themen zur Diskussion kommen“, so Kusber. In der Stadt- und Regionalbibliothek am Domplatz finden regelmäßig Veranstaltungen und Lesungen statt, die Raum für Austausch bieten.
Wöchentliche Leseempfehlungen
Einmal in der Woche präsentieren die engagierten Mitarbeiter der Bibliothek neue Medien aus ihrem Sortiment, darunter Bücher und Brettspiele. Diese Initiative zielt darauf ab, das Interesse an Literatur und das Bewusstsein für gesellschaftliche Themen zu fördern, wie etwa die Herausforderungen, mit denen marginalisierte Gruppen konfrontiert sind.
Ein Aufruf zur Selbsterkenntnis
„Leben ist immer auch ein Ringen um Anerkennung“, schreibt Bech, und dieser Satz bleibt als kraftvoller Aufruf zur Reflexion im Gedächtnis. Es liegt an uns allen, diesen Dialog zu führen und eine inklusive Gesellschaft zu gestalten, in der jede Person gehört wird. Das Buch von Bech ist ein bedeutender Beitrag zu dieser wichtigen Diskussion.
Um mehr über Glenn Bechs Erlebnisse zu erfahren, können Interessierte die Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt besuchen, wo das Buch und weitere Materialien zur Verfügung stehen.
– NAG