Die Bezirkslehrfahrt des Landwirtschaftsamtes Ravensburg, die am 17. Juli stattfand, ist in der Region zu einem bedeutenden Ereignis für die Landwirtschaft geworden. Bei der Veranstaltung kamen rund 300 interessierte Besucherinnen und Besucher zusammen, um die neuesten Entwicklungen im Stallbau zu erkunden und die Praktiken gesunder Tierhaltung zu diskutieren. Besonders wichtig sind diese Innovationen nicht nur für die Betriebe selbst, sondern auch für das gesamte Wohl der Gesellschaft, das stark von einer nachhaltigen Landwirtschaft abhängt.
Innovation in der Rinderhaltung
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Besichtigung des neuen Kälberaufzucht- und Rindermaststalls des Biolandbetriebes Maier in Leutkirch-Allmishofen. Hier wurde ein moderner Stall errichtet, der Platz für 124 Mastrinder bietet. Diese Initiative ist Teil des EIP-Projekts „Länd:Rind – Wertschätzung durch Wertschöpfung“, das auf die Optimierung von Transportwegen und die Verbesserung des Tierwohls abzielt. Der Betrieb setzt auf kurze Transportwege und höhere Tierwohlstandards, was nicht nur den Tieren zu Gute kommt, sondern auch die Qualität des Endprodukts steigert.
Praktische Lösungen auf dem Milchviehbetrieb der Vollmer GbR
Der Familienbetrieb Vollmer präsentierte seinen neuen Milchviehstall, der Platz für 150 Kühe bietet. Bei diesem Projekt handelt es sich um eine umfassende Investition, die die Integration von moderner Technologie, wie Melkrobotern und emissionssparenden Bodenbelägen, umfasst. Ein besonderes Merkmal ist die Installation einer Photovoltaikanlage, die zur Energieversorgung des Betriebs beiträgt. Landwirtschaftsdezernent Thomas Lötsch hob die Bedeutung solcher Projekte hervor, da sie positive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Effizienz und das Tierwohl haben.
Weiterentwicklung durch Umbaumaßnahmen
Im Anschluss wurde der Betrieb Kresser in Argenbühl-Enkenhofen besucht, wo ein bestehendes Gebäude innovativ umgebaut wurde. Die Familie entschied sich für eine An- und Umbaulösung, um 120 Milchkühe unter optimalen Bedingungen zu halten. Diese Entscheidung dient nicht nur der Effizienzsteigerung, sondern auch der langfristigen Nachhaltigkeit und sorgt dafür, dass die Tiere in einer geeigneten Umgebung leben. Mit der Unterstützung moderner Technik, wie einem Entmistungsroboter, zeigt dieser Betrieb, wie traditionelle Landwirtschaft sich den Herausforderungen der Gegenwart anpassen kann.
Bedeutung für die Region und die Gesellschaft
Die Bezirkslehrfahrt hebt die Notwendigkeit hervor, sich als Gemeinschaft mit den Herausforderungen der modernen Landwirtschaft auseinanderzusetzen. Die vorgestellten Projekte verdeutlichen, dass Fortschritt und Tradition Hand in Hand gehen können. Landwirtinnen und Landwirte sind eingeladen, sich an die Berater:innen des neuen Teams für Tierwohl des Regierungsbezirks Tübingen zu wenden, um individuelle Strategien zur Verbesserung der Tierhaltung zu entwickeln.
Die Teilnahme an solchen Veranstaltungen zeigt nicht nur das Engagement der Landwirte für eine zukunftsorientierte Landwirtschaft, sondern auch das Interesse der Öffentlichkeit an der Herkunft und Qualität der Lebensmittel. Mit der Stärkung des Bewusstseins für nachhaltige Praktiken könnte sich die ganze Region positiv entwickeln.
– NAG