Die Zukunft der interdisziplinären Forschung
In den letzten Jahren wird der Ruf nach interdisziplinärer Zusammenarbeit in der Wissenschaft zunehmend lauter. Die Notwendigkeit, über den Tellerrand der eigenen Disziplin hinauszuschauen, ist wichtiger denn je, um die komplexen Herausforderungen der modernen Gesellschaft anzugehen. Ein prägnantes Beispiel dafür liefert Philipp Baaden, ein Wirtschaftsmathematiker an der Ruhr-Universität Bochum.
Die Bedeutung interdisziplinärer Felder
Baaden ist nicht nur in der Wirtschaftsmathematik verwurzelt. Er hat seine Promotionsarbeit am Centrum für Entrepreneurship, Innovation und Transformation (CEIT) der Universität Bochum begonnen, wo er gemeinsam mit Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen neue Forschungsfelder untersucht. In einer kürzlich veröffentlichten Studie, die für Juli 2024 geplant ist, diskutiert Baaden zusammen mit seinen Bochumer Kolleginnen und Kollegen die Mechanismen, die hinter der Entstehung solcher interdisziplinären Wissenschaftsfelder stehen.
Erfahrungen und persönliche Motivation
In seiner Masterarbeit suchte Baaden bereits einen Kooperationspartner, der praktische Anwendungen in seine theoretischen Inhalte einbringen konnte. „Ich habe schon meine Masterarbeit in Kooperation geschrieben, weil ich einen Partner haben wollte, der etwas Anwendung in meine sonst sehr theoretische Forschung bringt“, erläutert er. Diese Initiative spiegelt Baadens Enthusiasmus für interdisziplinäre Ansätze wider, die neue Perspektiven und Lösungen ermöglichen.
Einblicke in die Entstehung neuer Disziplinen
In der geplanten Publikation arbeiten die Autoren sieben verschiedene Mechanismen heraus, die bei der Bildung neuer wissenschaftlicher Felder wie Bioinformatik und Synthetische Biologie eine Rolle spielen. Sie veranschaulichen diese Mechanismen anhand von drei Entwicklungswegen, die aufzeigen, wie vielfältig und dynamisch die Wissenschaft heute ist.
Die Vorteile von Teamarbeit in der Wissenschaft
Philipp Baaden möchte betonen, wie wertvoll die interdisziplinäre Zusammenarbeit für seine Forschungsarbeit ist. „Ich könnte mir nicht mehr vorstellen, ohne interdisziplinäres Umfeld zu arbeiten“, sagt er. Seine Erfahrungen im Austausch mit Kollegen aus den Sozial- und Naturwissenschaften, von Astrophysik bis Informatik, zeigen, wie sich durch gemeinsame Anstrengungen neue Ideen und Lösungsansätze entwickeln können. Diese interdisziplinäre Vernetzung fördert nicht nur innovative Technologien, sondern birgt auch das Potenzial, gesellschaftliche Herausforderungen effektiver anzugehen.
Ein Blick auf die Zukunft
Die von Baaden initiierte Forschung spiegelt einen Trend wider, der die Wissenschaft über die letzten Dekaden geprägt hat: Eine wachsende Erkenntnis darüber, dass echte Innovation oft an den Schnittstellen verschiedener Disziplinen entsteht. Angesichts der dringenden globalen Herausforderungen ist es entscheidend, dass Wissenschaftler über ihre Fachgebiete hinweg arbeiten, um Lösungen zu finden, die sowohl praktisch anwendbar als auch theoretisch fundiert sind.
– NAG
