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Kandidaten für das Jugendwort des Jahres: Was geht in Stuttgart?

Stuttgart (dpa) – Ab sofort stehen die zehn Favoriten für das «Jugendwort des Jahres» zur Wahl, darunter auch der ehemalige Gewinner «yolo», wobei die Abstimmung bis Anfang September läuft und das Siegerwort am 19. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse bekannt gegeben wird, um den aktuellen Sprachgebrauch der Jugend zu reflektieren.

Stuttgart (dpa) – Die Auswahl des «Jugendwortes des Jahres» hat in der gesamten Gesellschaft große Aufmerksamkeit erregt. In diesem Jahr können die Jugendlichen aus zehn spannenden Begriffen wählen, darunter auch das beliebte Wort «yolo», das für «You only live once» steht und für impulsive Lebensentscheidungen steht. Diese Umfrage ist mehr als nur ein Wettstreit um die Worte; sie spiegelt die Sprachentwicklung der Jugendszene wider und zeigt, wie Begriffe unsere Kommunikation prägen.

Worte als Ausdruck der Jugendkultur

Unter den zehn Kandidaten finden sich interessante Wörter wie «Talahon», «hell no» und «Pyrotechnik». «Talahon» bedeutet „Komm her“ und wird sowohl freundlich als auch spöttisch verwendet, etwa wenn man über eine Person mit einer bestimmten Eigenart spricht. Der Begriff «hell no», eine einfache Übersetzung von «Hölle nein», verdeutlicht die deutliche Ablehnung in der Jugendsprache, die oft sehr geprägt von ironischem Humor ist. Der Terminus «Pyrotechnik» hat sogar einen sportlichen Bezug und verweist auf die kontroversen Diskussionen über Feuerwerk im Stadion während der EM.

Wichtigkeit des Voting-Prozesses

Das Voting über die drei beliebtesten Worte läuft bis Anfang September, wobei die finale Auswahl bis zum 8. Oktober ermittelt wird. Das endgültige Gewinnerwort wird am 19. Oktober während der Frankfurter Buchmesse bekannt gegeben. Diese Wahl ist nicht nur ein Spaß für die Jugendlichen, sondern auch eine Möglichkeit, den Einfluss ihrer Generation auf die deutsche Sprache sichtbar zu machen. Wörter, die aus dem alltäglichen Sprachgebrauch stammen und nicht künstlich gefördert sind, gewinnen durch diesen Prozess an Legitimität.

Herausforderungen und Kritiken

Begleitet von den positiven Aspekten gibt es auch Kritik an den gewonnenen Worten, die oft als nicht repräsentativ für das tatsächliche Sprachgefühl der Jugend angesehen werden. Einige Erwachsene, einschließlich der bekannten «Tagesschau»-Sprecherin Susanne Daubner, nutzten soziale Medien, um über die Entwicklung der Kandidaten zu informieren und eine Brücke zur älteren Generation zu schlagen.

Ein Blick in die Zukunft

Die Auswahl des «Jugendwortes des Jahres» gibt uns nicht nur Einblicke in den aktuellen Sprachgebrauch, sondern zeigt auch, wie sich Sprache fortlaufend verändert. Das erste «Jugendwort des Jahres» wurde 2008 mit „Gammelfleischparty“ gefeiert, und seitdem sind die Vorschläge vielfältiger und kreativer geworden. Letztes Jahr entschied sich die Jury für das Wort «goofy», das eine humorvolle, tollpatschige Person beschreibt.

Einfluss der sozialen Medien

Die Auswahl fand in einem digitalen Kontext statt, da Plattformen wie Instagram, Tiktok und Reddit wesentliche Quellen für die Erfassung der Trendwörter sind. Besonders hervorzuheben ist, dass Ausdrücke mit eindeutig beleidigendem, diskriminierendem oder sexistischem Bezug nicht in die Auswahl gelangten, wodurch der Fokus auf eine respektvolle Kommunikation gelegt wird.

Das «Jugendwort des Jahres» steht damit symbolisch für eine dynamische und sich entwickelnde Sprache, die von den Ansichten, Wünschen und sogar der Kritik junger Menschen geprägt ist. Es ist ein spannendes Beispiel dafür, wie Sprache nicht nur ein Kommunikationsmittel ist, sondern auch eine Darstellung von Kultur und Identität innerhalb einer Generation.

NAG

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