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Lukas: Ludwigshafen setzt neue Maßstäbe in der Eingliederungshilfe

Der Stadt Ludwigshafen gelingt mit dem innovativen Konzept „Lukas“, das ab Anfang 2025 umgesetzt wird, ein richtungsweisender Schritt in der Eingliederungshilfe, um die individuellen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung stärker in den Mittelpunkt zu rücken und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern, wie Sozialdezernentin Beate Steeg betont.

In der Stadt Ludwigshafen wird ein innovatives Konzept für die Eingliederungshilfe vorgestellt, das die Unterstützung für Menschen mit Behinderungen grundlegend verändern soll. Sozialdezernentin Beate Steeg von der SPD bezeichnet das Projekt „Lukas“ als einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zu einer besseren Integration von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft. Die kürzlich durchgeführte Pressekonferenz zur Vorstellung des Konzepts zeigt das Engagement der Stadt und ihrer Partner, diese neue Strategie erfolgreich umzusetzen.

Das Konzept „Lukas“ steht für „Ludwigshafener Konzept angewandter Sozialraumorientierung“. Es zielt darauf ab, Hilfen für Menschen mit Behinderungen gezielter und bedarfsgerechter zu gestalten. Ein zentraler Aspekt des Programms ist es, den individuellen Willen und die Bedürfnisse der Betroffenen in den Vordergrund zu rücken. Hans Michael Eberle, Leiter des Bereichs Teilhabe, Pflege und Senioren, stellt wichtige Fragen, die den Paradigmenwechsel verdeutlichen: Was möchte die betroffene Person wirklich, und handeln wir entsprechend ihrem Willen? Dies zeigt den Ansatz, dass die Entscheidungsmacht nicht lediglich bei den Leistungsträgern, sondern vor allem bei den Menschen selbst liegen soll.

Fokus auf individuelle Lebensführung

Ein wesentliches Ziel des Modells besteht darin, die vollständige, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für Menschen mit Behinderungen zu fördern. Hierbei ist es wichtig, die spezifischen Bedürfnisse der Betroffenen sowie deren persönliches Lebensumfeld zu berücksichtigen. Eberle unterstreicht, dass die Stärkung von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung für die zukünftige Hilfestellung von zentraler Bedeutung ist. Anbieter von Unterstützungsleistungen sollen verstärkt die Frage stellen: Wie möchte die betreffende Person leben und arbeiten, und auf welche informellen Unterstützungsstrukturen im Umfeld kann zurückgegriffen werden?

Das neue Konzept fordert insbesondere von den Dienstleistern, die Sichtweise der betroffenen Menschen zu übernehmen. „Nehmen wir mal an, jemand hat eine psychische Beeinträchtigung“, erläutert Yves Schmitt vom Evangelischen Diakoniewerk Zoar. In diesem Fall könnte eine Lösung die Überweisung zum Facharzt sein. Gleichzeitig könnte es aber auch Alternativen geben, wie zum Beispiel die Integration in eine lokale Fußballmannschaft, die in der Lage ist, Menschen in ähnlichen Lebenssituationen zu unterstützen. So wird deutlich, dass es wichtig ist, nicht nur formale Hilfe zu bieten, sondern auch ressourcenorientierte Ansätze im nahen Umfeld der Hilfesuchenden zu erkunden.

Kooperationspartner und Programmstart

Das „Lukas“-Projekt setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern aus dem sozialen Sektor, die bereits Teil des Eingliederungshilfeverbundes sind. Dazu gehören unter anderem die Caritas-Betriebsträgergesellschaft Speyer, die Diakonissen Speyer und die Lebenshilfe Ludwigshafen. Das übergeordnete Ziel dieser Kooperation besteht darin, die Lebensqualität der Menschen mit Behinderung nachhaltig zu verbessern. „Wir möchten die individuellen Lebenswelten intensiv berücksichtigen“, betont Sozialdezernentin Beate Steeg.

Der Startschuss für das Konzept, das wissenschaftlich von Wolfgang Hinte begleitet wird, erfolgt Anfang 2025. Zunächst wird es für neue Hilfeleistungen von Menschen im häuslichen Umfeld verfügbar sein. Bis Ende des aktuellen Jahres werden die Behörden notwendige Anpassungen in der Bearbeitung von Anträgen vornehmen und die Träger der sozialpädagogischen Leistungen werden beginnen, die Bedürfnisse und Ressourcen in den jeweiligen Sozialräumen zu analysieren. Dabei wird auch untersucht, inwieweit lokale Gemeinschaften wie Nachbarn, Kirchengemeinden oder Vereine eine Rolle bei der Unterstützung der Betroffenen spielen können.

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