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Neue Unterkunft für Geflüchtete in Schongau: Wohnqualität im Fokus

In Schongau wurden Pläne für den Bau von vier Wohnblöcken mit insgesamt 34 Wohnungen für maximal 120 Geflüchtete vorgestellt, was beim Infoabend am 2. August 2024 zahlreiche Fragen der Anwohner aufwarf und die Wichtigkeit einer nachhaltigen Integration unterstrich.

Die geplante Unterkunft: Ein Schritt Richtung Integration

In der Stadt Schongau wird ein zukunftsweisendes Projekt zur Unterbringung von Geflüchteten realisiert. An der Wilhelm-Köhler-Straße sollen vier einschichtige Wohnblöcke entstehen, die Platz für bis zu 120 Bewohner bieten. Diese Initiative ist nicht nur ein Punkt auf der Landkarte, sondern ein bedeutender Schritt in der aktuellen Situation mit einem hohen Anteil an Geflüchteten in der Region.

Vorstellung der Pläne und deren Bedeutung

Im kürzlich veranstalteten Infoabend erklärten die Verantwortlichen des Landratsamtes die Pläne für die neue Unterkunft. Diese Maßnahme kommt nicht von ungefähr, denn seit der ersten Flüchtlingswelle 2015 gibt es eine steigende Anzahl von Geflüchteten in Schongau. Der Bürgermeister, Falk Sluyterman, betonte, dass die Stadt konstruktiv mit dem Landratsamt zusammenarbeiten will, um die sozialen Herausforderungen, die mit der steigenden Anzahl an Geflüchteten einhergehen, besser zu bewältigen.

Eine neuartige Lebensform schaffen

Die geplanten vier Gebäude aus Vollholz sollen Familien und Einzelpersonen aus verschiedenen Nationen unterbringen. Ein besonderes Merkmal dieser neuen Unterkunft ist, dass sie den Charakter eines Wohnraumes haben soll und nicht den eines üblichen Asylheims. „Wir wollen einen Raum schaffen, in dem sich die Menschen geborgen fühlen“, erklärte der Planer Stephan Jocher. Die Wohnflächen sind flexibel gestaltet, um verschiedenen Familiengrößen gerecht zu werden, was einen integrativen Ansatz unterstützt.

Die Gemeinschaft vor Ort bleibt entscheidend

Ein zentrales Anliegen der Planer ist auch, die Integration der neuen Bewohner zu fördern. Integrationsbegleiter und ein bereits etablierter Helferkreis aus Schongau haben vorgeschlagen, dass vor allem die soziale Vernetzung für eine erfolgreiche Eingliederung der Geflüchteten in die Gemeinschaft von großer Bedeutung ist. Der kürzlich eröffnete Integrationscafé in der Altstadt bietet eine ideale Plattform für diesen notwendigen Austausch.

Ein Thema für die Zukunft: Kinderbetreuung und Bildung

Ein wichtiger Punkt, der während des Infoabends zur Sprache kam, ist die Gestaltung der Kinderbetreuung. In der geplanten Unterkunft soll ein zweigruppiger Kindergarten integriert werden, doch der Bürgermeister betonte, dass dies nur ein kleiner Schritt sei, um den bereits vorhandenen Betreuungsengpass in Schongau zu beheben. „Wir müssen sicherstellen, dass die lokalen Ressourcen nicht überbeansprucht werden“, betonte er.

Eine Herausforderung für die Stadt

Angesichts der Tatsache, dass bereits 361 Geflüchtete in Schongau leben und mit den neuen Plänen 481 Bewohner erreicht werden könnten, sind die Herausforderungen für die Stadt erheblich. Die Integration und das Zusammenleben mit den bereits ansässigen Einheimischen stellen einen sensiblen Punkt dar. Die Bereitschaft der Bevölkerung, hier zusammenzuwachsen und die Vielfalt anzunehmen, ist entscheidend für den sozialen Frieden.

Blick in die Zukunft

Der Bau der neuen Unterkunft ist für die kommenden sechs Monate angekündigt, und die Stadt reagiert auf die vielen Fragen der Anwohner mit transparenten Informationen. Ein umfassendes Integrationskonzept, das von den Verantwortlichen vorgestellt wurde, soll helfen, mögliche Sorgen und Ängste abzubauen. „Wir müssen als Gemeinschaft zusammenstehen und uns um die Menschen kümmern, die in Not sind“, appellierte Pössinger und wollte den Menschen in der Stadt die Möglichkeit geben, sich aktiv zu beteiligen.

Das Projekt in Schongau ist somit nicht nur eine bauliche Maßnahme, sondern auch ein Zeichen für Menschlichkeit, Solidarität und die bestehende Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Geflüchteten. Es wird nun darauf ankommen, dass die Stadt, zusammen mit den neuen Nachbarn, diese Aufgabe gemeinsam angeht.

NAG

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