Die Neugestaltung der Mutterhäuser des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbands (DGD) eröffnet neue Perspektiven für die Gemeinschaft und sorgt für eine integrative Wohnform im demografischen Wandel.
Einsame Generationen: Eine Antwort auf den demografischen Wandel
In einer Zeit, in der die Gesellschaft mit dem demografischen Wandel und der steigenden Einsamkeit im Alter konfrontiert ist, zeigen die Pläne des DGD, wie Gemeinschaft auf neue Weise gefördert werden kann. Die Mutterhäuser, die traditionell als Wohnort für Diakonissen dienten, werden in „Lebensparks“ umgewandelt, in denen neue Bewohner die Möglichkeit haben, aktiv an der Gemeinschaft teilzuhaben. Diese Umwandlung soll nicht nur räumliche Veränderungen mit sich bringen, sondern auch soziale Teilhabe fördern und eine Atmosphäre der gegenseitigen Fürsorge schaffen.
Aus der Tradition in die Zukunft: Die Rolle der Diakonissen
Traditionell pflegen Diakonissen einen einfachen Lebensstil und lebten ehelos in christlichen Gemeinschaften. Angesichts der Tatsache, dass der Altersdurchschnitt der Diakonissen mittlerweile auf 80 Jahre gestiegen ist, machen sich die Verantwortlichen des DGD Gedanken über die Zukunft dieser Lebensform. Der Berater für Kommunikation und Marketing, Michael Stöckmann, berichtet, dass die Entscheidung, die Mutterhäuser in Lebensparks umzuwandeln, fast einstimmig von den verbleibenden 500 Schwestern unterstützt wurde.
Wohnen und Zusammenleben in den Lebensparks
Die Lebensparks bieten eine Vielzahl von Wohnmöglichkeiten, die sich an den Bedürfnissen der zukünftigen Bewohner orientieren. Die neuen Wohnungen sind sowohl für Mieter als auch für Genossenschaftsanteile zugänglich. Sie reichen von Wohngemeinschaften bis hin zu großzügigen Wohnungen mit bis zu hundert Quadratmetern. Die Mietpreise sind so kalkuliert, dass sie für Durchschnittsbürger bezahlbar sind, was ein Anliegen der DGD ist, um Barrieren beim Zugang zu gemeinsamen Wohnformen abzubauen.
Umbau und Neubau: Schritte in die Zukunft
Die Umbauarbeiten sind bereits in vollem Gange: In Elbingerode und Velbert sind die ersten Wohnungen fertiggestellt, während in Marburg und Lemförde weiter an Umgestaltungen gearbeitet wird. Über das bestehende Angebot hinaus plant der DGD auch Neubauten in weiteren Standorten, insbesondere in Velbert. Diese Modernisierungen zielen darauf ab, die bestehende Infrastruktur zu nutzen und gleichzeitig an die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft anzupassen.
Ein Platz für alle: Gemeinschaft leben
Die Philosophie hinter diesen Lebensparks beinhaltet nicht nur Wohnmöglichkeiten, sondern auch ein aktives Mitgestalten der Gemeinschaft. Bewohner und Bewohnerinnen sind eingeladen, sich in verschiedenen Projekten einzubringen, sei es im Rahmen von sozialen Aktivitäten, Bildungsangeboten oder kulturellen Veranstaltungen. Auch die spirituelle Begleitung durch Andachten und Gottesdienste bleibt ein zentraler Bestandteil dieser neuen Lebensform.
Insgesamt eröffnet das neue Konzept des DGD Perspektiven für ein gemeinschaftliches und unterstützendes Miteinander, das sowohl den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht wird als auch einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung der Einsamkeit in der Gesellschaft leisten kann.