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Neues Verwaltungsgebäude in Kleinensiel: Zukunft des Zwischenlagers gesichert

Die Bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung hat mit dem ersten Spatenstich für ein neues Verwaltungsgebäude am Kernkraftwerk Unterweser in Kleinensiel begonnen und investiert dafür 36 Millionen Euro, um den Betrieb von Zwischenlagern für radioaktive Abfälle unabhängig vom Kraftwerk zu gewährleisten und die Sicherheit für die kommenden Jahrzehnte zu erhöhen.

Der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes durch die Bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) am Standort des Kernkraftwerks Unterweser in Kleinensiel steht nicht nur für eine erhebliche Investition von 36 Millionen Euro, sondern auch für eine Neuausrichtung in der Handhabung von radioaktiven Abfällen. Die Fertigstellung des dreigeschossigen Gebäudes mit einer Gesamtfläche von 5000 Quadratmetern ist für das Jahr 2027 geplant.

Wichtigkeit des Projektes

Die Entscheidung, den Zwischenlagerbetrieb vom Kernkraftwerk Unterweser zu entkoppeln, ist von beträchtlicher Bedeutung. Dr. Klaus-Jürgen Brammer, der Bereichsleiter für Betrieb der Zwischenlager in Norddeutschland, erläuterte, dass diese Initiative einen sicheren Betrieb auch nach dem Rückbau des Kraftwerks gewährleisten soll. Die BGZ betreibt in Kleinensiel ein Zwischenlager, in dem derzeit bereits 40 Castoren für hochradioaktive Abfälle untergebracht sind.

Ein Schritt in eine nachhaltige Zukunft

Das neue Verwaltungsgebäude ist nicht nur ein Zeichen für die laufende Veränderung im Umgang mit radioaktiven Materialien, sondern trägt auch umweltfreundliche Technologien in sich. Der Bau wird mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, um regenerative Energie zu nutzen, und verfügt über eine Erdwärmepumpe zur umweltfreundlichen Beheizung.

Zusammenarbeit mit der Gemeinde

Bei der symbolischen Grundsteinlegung waren Wesermarsch-Landrat Stephan Siefken und der Bürgermeister von Stadland, Harald Stindt, anwesend. Siefken bezeichnete das Projekt als Win-Win-Situation, bei der nicht nur die Sicherheit gewährleistet werde, sondern auch die regionale Wirtschaft durch die Vergabe der Bauaufträge profitiere. Durch die Beauftragung von lokalen Betrieben bleibt ein Großteil der Investitionen in der Region.

Langfristige Pläne

Die BGZ plant, das Zwischenlager in Kleinensiel über viele Jahrzehnte hinweg zu betreiben. Eine Studie des Öko-Instituts hat kürzlich ergeben, dass die Suche nach einem Endlager bis 2074 in Anspruch nehmen könnte. Damit wird der Betrieb des Zwischenlagers für hochradioaktive Abfälle bis 2047 erforderlich sein, was die Relevanz der neuen Bauinvestition zusätzlich unterstreicht.

Arbeitsplatzschaffung

Das neue Verwaltungs- und Funktionsgebäude wird auch 80 Arbeitsplätze schaffen, die sowohl für das wachsende Team der BGZ als auch für externe Dienstleister zur Verfügung stehen. Der Standort wird durch einen eigenen Zaun gesichert, um die Sicherheit für Mensch und Umwelt weiterhin zu gewährleisten. Die BGZ ist somit in der Lage, ihre Aufgaben effektiv und sicher zu erfüllen, während sie zugleich auf die Bedürfnisse der Gemeinde eingeht.

Fazit

Die Investition der BGZ in Kleinensiel markiert nicht nur einen Fortschritt in der Bauaktivität, sondern auch eine grundsätzliche Neuorientierung im Umgang mit radioaktiven Abfällen. Durch die Kombination aus Sicherheitsmaßnahmen, regionaler Wirtschaftsförderung und nachhaltigen Technologien wird eine solide Basis für die Zukunft geschaffen, die sowohl den anstehenden Herausforderungen als auch den Bedürfnissen der Gemeinschaft Rechnung trägt.

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