FreisingGesellschaftMünchen

Sonntagsschutz: Bayerische Regierung bekräftigt Bedeutung gemeinsamer Zeit

Diözesanratsvorsitzender Armin Schalk hat am 24. Juli 2024 in München betont, dass am Sonntagsschutz nicht gerüttelt werden darf, um die gesellschaftliche Teilhabe und persönliche Entfaltung zu bewahren, und begrüßt die Pläne der bayerischen Staatsregierung, die Ladenöffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen grundsätzlich unverändert zu belassen.

Der Sonntag hat in der deutschen Gesellschaft eine besondere Bedeutung, nicht nur aus religiösen Gründen, sondern auch für das soziale Miteinander und die persönliche Entfaltung. Die jüngsten Äußerungen von Armin Schalk, dem Vorsitzenden des Diözesanrats der Katholiken in München, bringen diese Thematik erneut auf den Tisch.

Schutz des Sonntags im Fokus

Am Dienstag wies Schalk darauf hin, dass der Schutz des Sonntags unverzichtbar ist: “Am Sonntagsschutz darf nicht gerüttelt werden.” In der heutigen schnelllebigen Welt, in der viele Menschen unter der Hektik des Alltags leiden, ist der Sonntag ein Tag, an dem man sich erholen und Zeit mit der Familie und Freunden verbringen kann. Schalk betonte, dass diese freie Zeit entscheidend für das gesellschaftliche Lebensgefühl ist.

Klarstellung der bayerischen Landesregierung

Der Hintergrund für diese Aussagen war die Vorstellung eines neuen Ladenschlussgesetzes durch die bayerische Staatsregierung. Sozial- und Arbeitsministerin Ulrike Scharf (CSU) stellte klar, dass die bestehenden Öffnungszeiten von Montag bis Samstag zwischen 6 und 20 Uhr weiter bestehen bleiben. Nahezu unberührt bleibt auch das Verbot der Ladenöffnung an Sonn- und Feiertagen, mit erlaubten Ausnahmen: Bis zu vier anlassbezogene verkaufsoffene Sonntage pro Jahr sollen weiterhin möglich sein.

Gesellschaftliche Bedeutung der arbeitsfreien Sonntage

Schalk erklärte, dass arbeitsfreie Sonntage es den Menschen ermöglichen, dem wirtschaftlichen Druck des Alltags zu entfliehen. „Diese Zeit kann für den Besuch des Gottesdienstes, für soziale Aktivitäten oder für Hobbys genutzt werden“, so der Diözesanratsvorsitzende. Der Sonntag, so Schalk, ist mehr als nur ein freier Tag; er ist ein Element des menschlichen Wohlbefindens.

Warnung vor möglichen Ausnahmen

Auch wenn der allgemeine Ton der Regierungspläne Schalk erfreut, äußerte er Bedenken hinsichtlich geplanter Ausnahmen, wie etwa digitalen Kleinstsupermärkten, die am Sonntag geöffnet sein könnten. Er betonte, dass der Betrieb solcher Märkte ohne Personaleinsatz – etwa zur Befüllung und Wartung – gewährleistet werden sollte.

Kritik an verlängerten Öffnungszeiten

Ein weiterer Punkt der Erregung für Schalk ist die Möglichkeit von bis zu acht anlasslosen Einkaufsnächten bis Mitternacht pro Jahr, sowie individuelle Verkaufsabende. „Das übersteigt die ursprüngliche Absicht und schadet den Arbeitnehmern“, erklärte er. Unter dem Vorwand der Flexibilität könnte dies dazu führen, dass die Funktionsweise von Sonntagsschutz und Arbeitsruhe unnötig untergraben wird.

Die Debatte über den Sonntagsschutz zeigt, wie wichtig es ist, einen Ausgleich zwischen wirtschaftlichen Interessen und den Bedürfnissen der Gesellschaft zu finden. Die Äußerungen von Armin Schalk sind nicht nur ein Aufruf zur Bewahrung der Tradition, sondern auch ein Plädoyer für die Stärkung des sozialen Zusammenhalts.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"