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Stigma der Psyche: DZPG kämpft für mehr Verständnis und Respekt

Das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) erforscht seit Juli 2024 in Mannheim-Heidelberg-Ulm, wie die stigmatisierende Wahrnehmung psychischer Erkrankungen die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigt, und bietet Programme an, um das Verständnis in der Gesellschaft zu verbessern und Betroffenen zu helfen, offen über ihre Erkrankung zu kommunizieren.

29.07.2024 – 09:01

Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG)

Stigmatisierung: Eine Herausforderung für die Gesellschaft

Psychische Erkrankungen sind ein bedeutendes gesellschaftliches Thema, das nicht nur die betroffenen Personen, sondern auch deren Angehörige betrifft. Das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) hat sich mit dem Problem der Stigmatisierung auseinandergesetzt, das oft zu sozialer Isolation und einer negativen Wahrnehmung von Betroffenen führt. Psychologen und Forscher wie Prof. Dr. Nicolas Rüsch, der am DZPG in Mannheim-Heidelberg-Ulm arbeitet, betonen die Bedeutung eines konstruktiven Umgangs mit psychischen Krankheiten.

Folgen für Betroffene und Angehörige

Die Realität für Menschen mit psychischen Erkrankungen ist häufig von Vorurteilen geprägt. Rüsch erläutert, dass die gesellschaftlichen Vorstellungen über psychisch Kranke nicht selten negative Stereotypen beinhalten, die zu einem Rückzug der Betroffenen führen können. Dies wird als „zweite Krankheit“ bezeichnet, da die stigmatisierenden Ansichten oftmals eine größere Belastung darstellen als die eigentlichen psychischen Erkrankungen. Besonders auch Angehörige leiden unter der Stigmatisierung. Heike Petereit-Zipfel vom Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (BApK) hebt hervor, dass nahestehende Personen ebenfalls Diskriminierung erfahren, was wiederum ihre eigene psychische Gesundheit gefährden kann.

Strategien gegen Stigmatisierung entwickeln

Das DZPG geht aktiv gegen die Stigmatisierung vor. Mit dem Projekt „In Würde zu sich stehen“ werden Menschen, die von psychischen Erkrankungen betroffen sind, dabei unterstützt, selbstbewusst über ihre Probleme zu sprechen. In diesem Programm, das an der Universitätsmedizin Ulm durchgeführt wird, arbeiten Menschen mit eigener Erfahrung und Fachleute eng zusammen, um die Betroffenen zu ermutigen, informierte Entscheidungen über die Offenlegung ihrer Erkrankung zu treffen.

Direkter Kontakt als Schlüssel zur Entstigmatisierung

Forschungsergebnisse zeigen, dass Programme, die direkten sozialen Kontakt zwischen Menschen mit und ohne psychischen Erkrankungen fördern, viel erfolgreicher im Abbau von Stigma sind als Aufklärungskampagnen, die lediglich theoretisches Wissen vermitteln. Ein gelungenes Beispiel dafür ist das Programm „BASTA“, das an Schulen durchgeführt wird. Hierbei treffen Schüler auf Menschen, die von ihrer eigenen Situation erzählen, gemeinsam mit Fachleuten. Solche persönlichen Begegnungen können helfen, Vorurteile abzubauen und ein besseres Verständnis für psychische Erkrankungen zu entwickeln.

Gesellschaftsveränderung durch kollektives Handeln

Die Arbeiten des DZPG sind von großer Bedeutung für die Gesellschaft als Ganzes. Vorurteile und Stigmatisierungen nicht nur abzubauen, sondern auch das Bewusstsein für die Herausforderungen der psychischen Gesundheit zu schärfen, ist ein notwendiger Schritt. Mit einem interdisziplinären Ansatz und der Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Betroffenen soll das Bewusstsein für psychische Erkrankungen verbessert werden. Informationen zu diesen Projekten können auf der DZPG-Website unter www.dzpg.org gefunden werden.

Das DZPG: Ein Zentrum für Gesundheitsforschung

Das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit beschäftigt sich seit Mai 2023 mit der Verbesserung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung durch multidisziplinäre Recherchen und Programme. An verschiedenen Standorten in Deutschland arbeiten Fachleute zusammen, um das gesellschaftliche Verständnis für psychische Erkrankungen zu erweitern und die damit verbundenen Stigmata abzubauen.

NAG

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