Die Entscheidung, ein Leben im Kloster zu führen, ist für viele eine bedeutende und oft auch herausfordernde Wahl. Bruder Klaus Kagermeier, der am 29. Juni 2024 seine ewigen Gelübde im Kloster Gars abgelegt hat, stellt ein eindrucksvolles Beispiel für eine solche Entscheidung dar. Mit seinen 36 Jahren bringt er einen ungewöhnlichen Werdegang mit, der nicht nur seine persönliche Entwicklung widerspiegelt, sondern auch die Rolle der Ordensgemeinschaften in der heutigen Gesellschaft in den Fokus rückt.
Der Weg zum Klosterleben
Klaus Kagermeier ist im Jahr 2024 ein festes Mitglied der Redemptoristen und hat bereits eine Vielzahl von Erfahrungen gesammelt. Seine Reise begann in Cham, wo er zusammen mit seinem Zwillingsbruder und einem älteren Bruder aufwuchs. Der Kontakt zur Kirche und zum Klosterleben wurde früh durch die Ministrantentätigkeit und die Inspiration seiner Großtanten hergestellt, die dem Kloster beigetreten waren.
Nach seiner Schulzeit entschied sich Kagermeier zunächst für eine Ausbildung zum Industrieelektroniker. Doch das Klosterleben ließ ihn nicht los. Gespräche mit den Brüdern und insbesondere der Einfluss von Bruder Vitus, der ihn bei klösterlichen Gartenarbeiten unterstützte, führten schließlich dazu, dass er ein Praktikum im Kloster in Cham in Erwägung zog. Unterstützung fand er hierbei vor allem bei seinem Zwillingsbruder Stefan, während seine Eltern anfangs skeptisch waren.
Faszination Klosterleben und Gartenarbeit
Nach seinem Eintritt ins Kloster im Jahr 2014 begann Kagermeier im Rahmen eines Noviziats eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Klosterleben. Neben verschiedenen Aufgaben innerhalb der Gemeinschaft brachte er auch die Hauschronik auf Vordermann, ein Ausdruck seines Engagements und seiner Fähigkeiten. Die Entscheidung, sich dem Klosterleben zu widmen, brachte ihn schließlich zu seiner Ausbildung zum Zierpflanzengärtner, die er im Sommer 2023 erfolgreich abschloss. Diese Kombination aus spirituellem und praktischem Wissen ist selten und bringt einen frischen Wind in die Klostergärtnerei, die durch den verstorbenen Bruder Ulrich stark geprägt wurde.
Bedeutung der ewigen Gelübde für die Gemeinschaft
Die Zeremonie seiner ewigen Gelübde war ein bedeutender Moment, nicht nur für Klaus, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft in Gars. Unter dem Beisein seiner Familie und des Rektors Edmund Hipp wurde dieser Schritt als langfristiges Engagement gewürdigt. Es ist bemerkenswert, wie Klaus trotz seiner Jugend und der Herausforderungen, die mit einem Klosterleben verbunden sind, einen Weg gefunden hat, die Traditionen seiner Gemeinschaft weiterzuführen und gleichzeitig neue Impulse zu setzen.
Einander unterstützen und Traditionen bewahren
Klaus Kagermeiers Geschichte spiegelt ideale Werte wider, die in vielen modernen Gesellschaften oft verloren gehen: Gemeinschaft, Unterstützung und das Streben nach einer höheren Berufung. Die Entscheidung, im Kloster zu leben, zeugt von einem tiefen Sinn für Verständnis und Zusammenarbeit, was nicht nur in seiner Ausbildung zum Gärtner, sondern auch in der Beziehung zu seinen Mitbrüdern evident wird.
Ausblick auf die Zukunft
Mit seinem Engagement und der Freude an der Gartenarbeit hat Bruder Klaus in Gars nicht nur seinen Platz gefunden, sondern auch eine inspirierende Rolle für andere junge Menschen, die ähnliche Wege in Betracht ziehen. Die Klostergärtnerei, die aus der Tradition von Bruder Ulrich herauswächst, hat durch Kagermeier eine neue Schaffenskraft erhalten. Die kommenden Jahre sind entscheidend für die Ausrichtung und die Weiterentwicklung dieser besonderen Gemeinschaft im Kloster Gars, die durch Klosterleben und gemeinschaftliche Werte geprägt ist.
– NAG
