Die Diskussion über ultraverarbeitete Lebensmittel (UPF) nimmt in der Gesundheitsdebatte zunehmend Platz ein. Ernährungsberaterin Nichola Ludlam-Raine hat es sich zur Aufgabe gemacht, Aufklärungsarbeit zu leisten und zeigt, wie man ein gesundes Gleichgewicht zwischen Genuss und gesunder Ernährung finden kann. Ihre Botschaft ist klar: Es ist möglich, gelegentlich UPFs zu konsumieren, ohne die eigene Gesundheit zu gefährden.
Die Bedeutung von UPFs verstehen
Der Begriff ultraverarbeitetes Lebensmittel bezieht sich auf Produkte, die Zutaten enthalten, die nicht in einer gewöhnlichen Küche zu finden sind. Diese stark verarbeiteten Lebensmittel stehen im Verdacht, gesundheitliche Risiken zu erhöhen. In verschiedenen Studien wurden sie mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter Diabetes, Alzheimer und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ludlam-Raine betont jedoch, dass der Schlüssel nicht im Verzicht, sondern in der Auswahl der Lebensmittel liegt.
Der Fokus auf Vollwertkost
In ihrem Buch „How Not to Eat Ultra-Processed“, das am 18. Juli in Großbritannien und Deutschland veröffentlicht wird, erklärt sie, wie Verbraucher Lebensmittel kennzeichnen und besser verstehen können. Ludlam-Raine empfiehlt, möglichst wenig verarbeitete Nahrungsmittel zu wählen und den Fokus auf vollwertige Produkte zu legen. „Es geht darum, das Gute in die Ernährung einzubauen, anstatt sich nur auf das Vermeiden von ungesunden Lebensmitteln zu konzentrieren“, fügt sie hinzu.
Ein Beispiel aus dem Alltag
Um den Menschen zu zeigen, wie man sich gesund ernähren kann, beschreibt Ludlam-Raine einen normalen Tag in ihrer Ernährung. Sie beginnt mit Haferflocken, die sie lieber in ihrer vollwertigen Form anstelle von Instant-Varianten zubereitet. „Die Wahl der richtigen Zutaten ist entscheidend“, so Ludlam-Raine. „Ein weiterer gesunder Snack sind Trockenfrüchte mit Nüssen oder ein Stück Obst mit Käse.“
Informierte Entscheidungen treffen
Ein praktisches Beispiel für ihre Philosophie ist das Mittagessen. Sie greift häufig zu Sauerteigbrot, das, wenn es aus reinem Mehl, Wasser und Salz hergestellt wird, keine UPFs enthält. „Man sollte immer die Zutatenliste überprüfen“, betont sie. „Wenn das Brot keine schädlichen Zusätze enthält, ist es eine gute Wahl.“ In der Regel kombiniert sie ihr Brot mit Hummus oder Avocado, die ebenfalls möglichst wenig verarbeitet sein sollten.
Gesunde Desserts und Snacks
Ein weiterer wichtiger Punkt in Ludlam-Raines Ansatz ist, wie man das Naschen gestalten kann. Sie empfiehlt, nach Snacks zu suchen, die aus vollwertigen Lebensmitteln bestehen. „Schokoladenüberzogene Nussriegel könnten eine bessere Wahl sein als herkömmliche Schokoriegel, da sie nährstoffreicher sind“, erklärt sie.
Schlussfolgerung: Balance ist der Schlüssel
Ludlam-Raine unterstützt eine gesunde Lebensweise, die zwar bewussten Umgang mit Lebensmitteln fördert, jedoch auch Raum für Genuss lässt. Sie fordert die Menschen auf, mehr über die Nahrungsmittel zu lernen, die sie konsumieren, um informierte Entscheidungen treffen zu können. „Es ist nicht nötig, ultraverarbeitete Lebensmittel ganz zu meiden, solange man sie in Maßen genießt und sich überwiegend an vollwertige Lebensmittel hält“, schließt sie.
– NAG