Gesundheit

Mentale Gesundheit im Fokus: Warum Unternehmen umdenken müssen

Teaser: Nach dem eindringlichen Bekenntnis einer Mitarbeiterin zur eigenen mentalen Belastung zeigt die Kununu-Chefin, wie wichtig es ist, psychische Gesundheit als strategisches Thema in Unternehmen zu verankern, um die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden aller Mitarbeitenden zu fördern.

In der heutigen Arbeitswelt gewinnt das Thema psychische Gesundheit zunehmend an Bedeutung. Besonders deutlich wird dies durch die Erlebnisse von Mitarbeitern, die in ihrem beruflichen Alltag von psychischen Problemen betroffen sind. Die Worte einer Mitarbeiterin, die zu ihrer Vorgesetzten kam und sagte: „Ich kann nicht mehr“, verdeutlichen, wie ernst die Situation ist. Diese Erfahrungen zeigen, dass mentale Gesundheit kein isoliertes Thema ist, sondern alle Unternehmen betrifft und direkt mit ihrem Erfolg verknüpft ist.

Mentale Gesundheit als strategisches Unternehmensziel

Unternehmen stehen in der Verantwortung, das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter:innen in den Mittelpunkt ihrer Strategie zu rücken. Ein Verständnis dafür, dass die mentale Gesundheit der Mitarbeiter:innen nicht nur ein persönliches, sondern auch ein unternehmerisches Thema ist, sollte Teil einer modernen Unternehmensführung sein. Unternehmen, die ihren Angestellten eine offene Gesprächskultur bieten und aktiv auf deren Bedürfnisse eingehen, ermöglichen eine höhere Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit am Arbeitsplatz.

Die Herausforderung für Führungskräfte

Der Wandel hin zu mehr Offenheit im Umgang mit mentaler Gesundheit erfordert vor allem ein Umdenken bei Führungspersönlichkeiten. Viele in Führungspositionen sind geprägt von einem Berufsverständnis, das weniger Raum für persönliche Themen lässt. Die Fähigkeit, auf die individuellen Lebensumstände der Mitarbeiter:innen einzugehen – was oft durch persönliche Begegnungen erfahren wird – ist von entscheidender Bedeutung. So kann eine einfache Nachfrage bezüglich des Wohlbefindens einer Kollegin bereits einen großen Unterschied machen und zu einem positiven Arbeitsklima führen.

Der Einfluss der Generation Z

Die Generation Z, die zwischen den späten 1990er und frühen 2010er Jahren geboren wurde, stellt bestehende Strukturen im Arbeitsleben infrage. Diese Generation möchte Karriere mit einer ausgewogenen Work-Life-Balance vereinen und hat hohe Erwartungen an ihre Arbeitgeber. Sie stellen zentrale Fragen über den Einfluss eines Unternehmens auf die Gesellschaft und erwarten ernsthafte Antworten. Hier müssen Unternehmen sicherstellen, dass sie sich mit den Anforderungen ihrer Mitarbeiter:innen befassen und auch konkrete Maßnahmen zur Förderung der mentalen Gesundheit ergreifen.

Die Realität der Zahl von psychischen Erkrankungen

Studien zeigen alarmierend, dass psychische Erkrankungen in den letzten Jahren zugenommen haben, insbesondere bei jüngeren Arbeitnehmer:innen. Diese Entwicklung erfordert sofortige Maßnahmen von Seiten der Unternehmen, um die Attraktivität als Arbeitgeber langfristig zu sichern. Ein offener Umgang mit psychischen Themen ist nicht nur hilfreich für die betroffenen Mitarbeiter:innen, sondern auch für die gesamte Belegschaft.

Praktische Tipps für Bewerber:innen

Für angehende Bewerber:innen ist es entscheidend, im Vorstellungsgespräch aktiv nach den Maßnahmen zur Unterstützung der mentalen Gesundheit zu fragen. Anhand der Antworten lässt sich ablesen, wie ernst ein Unternehmen das Thema nimmt. Solche Fragen sollten als Zeichen von Engagement für die eigene Gesundheit angesehen werden. In einem Umfeld, in dem dies als unangenehm empfunden wird, ist es vielleicht besser, von einer Zusammenarbeit abzusehen.

Ein persönlicher Einblick

Die oben erwähnte Mitarbeiterin, die ihre Herausforderungen offen ansprach, bietet ein positives Beispiel. Durch die Unterstützung des Unternehmens konnte sie die notwendige Zeit für ihre Genesung nutzen und kehrte schließlich gestärkt an ihren Arbeitsplatz zurück. Ihr mutiger Umgang mit der eigenen Situation hat nicht nur ihr eigenes Leben verändert, sondern auch andere im Unternehmen inspiriert. Dies zeigt, dass ein offener Dialog über mentale Gesundheit grundlegende Veränderungen bewirken kann – sowohl auf individueller als auch auf unternehmerischer Ebene.

NAG

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