Nashville. Die Erkenntnisse aus einer aktuellen Studie werfen ein neues Licht auf den Schlafbedarf von Erwachsenen und könnten erheblichen Einfluss auf das sogenannte „Schlafbewusstsein“ der Menschen haben.
Neue Erkenntnisse zur optimalen Schlafdauer
Eine großangelegte Untersuchung unter der Leitung von Dr. Neil Zheng und Dr. Evan Brittain vom Vanderbilt University Medical Centre zeigt, dass die durchschnittliche Schlafdauer von 6,7 Stunden pro Nacht für die getesteten Personen keineswegs zu gesundheitlichen Problemen führte. Mit Daten von fast 7.000 Teilnehmern über einen Zeitraum von fünf Jahren wurden die Muster des Schlafverhaltens und die Gesundheit analysiert.
Schlafqualität und Gesundheitsrisiken
Die Forschung, die im angesehenen Fachjournal „Natur Medicine“ veröffentlicht wurde, machte deutlich, dass zu viel oder zu wenig Schlaf das Risiko für Bluthochdruck, Depressionen und Angstzustände erhöht. Interessanterweise wiesen die Polizisten mit einer Schlafdauer von knapp unter sieben Stunden pro Nacht das niedrigste Risiko für diese Erkrankungen auf. Dies deutet darauf hin, dass eine Schlafspanne zwischen sechs bis acht Stunden als gesund angesehen werden kann.
Warum diese Erkenntnisse von Bedeutung sind
Die Ergebnisse stellen die gängige Praxis in Frage, wonach sieben bis acht Stunden Schlaf als Minimum angesehen werden. Viele Menschen machen sich beim Thema Schlaf große Sorgen, doch die Studie könnte an dieser Stelle für Entspannung sorgen. Die Wissenschaftler betonen, dass die Schlafbedürfnisse individuell sind und verschiedenste Faktoren, wie der Gesundheitszustand, eine Rolle spielen.
Die Herausforderungen der Schlafmessung
Ein zentrales Element der Studie war die Nutzung von Aktivitätstrackern zur genauen Überwachung der Schlafmuster. Die Forscher argumentieren, dass herkömmliche Methoden, bei denen Teilnehmer ihre Schlafgewohnheiten in Fragebögen darlegen, ungenau sind und oft zu übertriebenen Aussagen führen. Dank der präzisen digitalen Aufzeichnung durch die Tracker konnten genauere Ergebnisse erzielt werden.
Ein Blick auf die Teilnehmer der Studie
Die Grundgesamtheit der Studie umfasste mehrheitlich Frauen (über 70 Prozent), während rund 70 Prozent der Teilnehmer einen Hochschulabschluss hatten. Das Durchschnittsalter lag bei etwa 50 Jahren, was eine breite Betrachtung der Schlafbedürfnisse in einer kritischen Lebensphase ermöglicht.
Praktische Tipps zur Schlafoptimierung
Die Techniker Krankenkasse rät Menschen, insbesondere während der Ferien, zu versuchen, ihre individuelle Schlafbedarfs zu ermitteln. Eine Empfehlung ist, regelmäßig zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen, ohne Wecker zu stellen, um den natürlichen Schlafrhythmus zu respektieren. Das Führen eines Schlafprotokolls kann zudem dabei helfen, Muster zu erkennen und die ideale Schlafdauer herauszufinden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die neue Studie einen wertvollen Beitrag zur Diskussion über Schlafgesundheit liefert und zeigt, dass es weniger um die bloße Anzahl der Schlafstunden geht, sondern vielmehr um die individuelle Anpassung an den eigenen Lebensstil und die persönlichen Bedürfnisse. Die Ergebnisse könnten dazu führen, dass viele Menschen ihren Schlaf entspannter betrachten.
– NAG