Gesundheit

Pilzinfektionen im Bart und auf dem Kopf: Experten warnen vor Anstieg in Barber- und Friseurgeschäften

Experten warnen vor steigenden Hautpilzinfektionen nach Besuchen in Barbershops

Die Zunahme von schuppigen und teilweise eitrigen Pilzinfektionen auf dem Kopf und im Bartbereich betrifft hauptsächlich männliche Jugendliche und junge Männer. Es wird angenommen, dass sich die Betroffenen hauptsächlich in Barbershops infizieren, Friseurgeschäften, die diese Zielgruppe ansprechen und mit niedrigen Preisen werben.

Hautärzte beobachten einen Anstieg der Infektionen, wobei Dermatologe Martin Schaller sogar von einer möglichen „europaweiten Epidemie“ spricht. In seiner Praxis hat sich die Anzahl der Infektionen in den letzten fünf Jahren um das Fünffache erhöht.

Ansteckender Pilz gelangt durch Schnitte mit Rasierklingen unter die Haut

Der stark ansteckende Pilz Trichophyton tonsurans kann auch innerhalb von Familien oder Gruppen von Kindern in Kindertagesstätten übertragen werden, die zuvor Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Die Infektion zeigt sich in Form von schuppigen und geröteten Stellen. Wenn der Pilz nach einem Schnitt mit einer Rasierklinge oder durch andere kleine Verletzungen unter die Haut gelangt, können eitrige Pusteln, Narbenbildung und sogar Haarausfall auftreten.

Neben Barbershops sind auch herkömmliche Friseursalons betroffen. Friseurmeisterin Judith Warmuth berichtet von einem Anstieg der Infektionen in ihrer Region, was sie veranlasst hat, ihre Mitarbeiter anzuweisen, „bei jedem Kunden unauffällig einen Blick auf den Kopf zu werfen.“ Es sei wichtig, dass Betriebe besser von Handwerkskammern oder Berufsgenossenschaften kontrolliert werden, um die Einhaltung hygienischer Standards sicherzustellen, betont Warmuth.

Hautpilz: Behandlung mit Shampoo, Cremes und Tabletten

Der Fadenpilz, auch als „Mattenpilz“ oder „Ringerpilz“ bekannt, wird bereits seit Jahrzehnten beobachtet. Ursprünglich wurde der Erreger über Kampfsportler, insbesondere Ringer auf Matten, auf die Köpfe der Betroffenen übertragen. Inzwischen sind solche Infektionen jedoch auch mit Barbershops in Verbindung zu bringen.

Die Behandlung erfolgt normalerweise mit Anti-Pilz-Shampoo, Cremes, Tabletten oder Lösungen. Bei Minderjährigen sind jedoch keine Tabletten zur Bekämpfung der Infektion zugelassen, was die Behandlung in einigen Fällen erschwert. Die Infektion kann zu Haarausfall führen, wenn der Pilz die Haarwurzel angreift. Die Behandlung ist sowohl äußerlich als auch innerlich mit Tabletten möglich, wobei die Medikamente wirksam sind und keine Resistenzen bekannt sind. „Noch nicht“, warnt Nenoff.

NAG

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