22.07.2024 – 10:15
DAK-Gesundheit
Psychische Gesundheit und ihre Auswirkungen auf die Arbeitswelt in Hessen
Im ersten Halbjahr 2024 hat Hessen einen signifikanten Anstieg der psychischen Erkrankungen verzeichnet. Dies zeigt sich besonders deutlich durch die steigende Anzahl der Fehltage in diesem Bereich. Ein genauerer Blick auf die Zahlen offenbart nicht nur die Herausforderungen, denen die Beschäftigten gegenüberstehen, sondern auch die dringende Notwendigkeit für Unternehmen, proaktive Maßnahmen zur Unterstützung ihrer Mitarbeiter zu ergreifen.
Alarmierende Statistiken
Die DAK-Gesundheit berichtet, dass die Fehltage aufgrund von Depressionen und Anpassungsstörungen in den ersten sechs Monaten 2024 um 20 Prozent gestiegen sind. Insgesamt betrug der Krankenstand in Hessen 5,9 Prozent, was einen leichten Anstieg im Vergleich zu 5,6 Prozent im Vorjahr darstellt. Diese Zahlen sind nicht nur statistische Daten, sondern spiegeln die persönliche Belastung vieler Arbeitnehmer wider. Der durchschnittliche DAK-versicherte Beschäftigte beförderte es auf 10,8 Fehltage in diesem Zeitraum.
Über die Hälfte der Beschäftigten betroffen
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass über 53 Prozent der DAK-versicherten Erwerbstätigen in den ersten sechs Monaten 2024 mindestens einmal krankgeschrieben waren. Dies führt zu einem erhöhten Druck auf die verbliebenen Mitarbeiter und verschärft die ohnehin angespannte Arbeitssituation in vielen Unternehmen. Die DAK-Gesundheit hat die Fehltage in dieser Zeit genau analysiert und festgestellt, dass psychische Erkrankungen mittlerweile die zweithäufigste Ursache für Arbeitsausfall darstellen, mit 191 Fehltagen je 100 Versicherte.
Ein Blick auf die Ursachen
Die Zunahme psychischer Erkrankungen kann im Kontext der gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie wirtschaftlichem Druck und Krisensituationen, betrachtet werden. Britta Dalhoff, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Hessen, betont die Notwendigkeit für Arbeitgeber, verstärkt auf die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu achten und Stressfaktoren sowie andere Belastungen aktiv anzugehen.
Vergleich mit bundesweiten Trends
Erstaunlicherweise liegt der Krankenstand in Hessen über dem bundesweiten Durchschnitt, der bei 5,7 Prozent liegt. Dies wirft Fragen zur allgemeinen Arbeitskultur und zu den Unterstützungsstrukturen in den hessischen Unternehmen auf. Der erhöhte Krankenstand könnte ein Indikator dafür sein, dass mehr Ressourcen für die Förderung der psychischen Gesundheit bereitgestellt werden müssen.
Ausblick und notwendige Schritte
Um den Trends entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, dass Unternehmen gezielte Maßnahmen zur Unterstützung der psychischen Gesundheit ihrer Angestellten implementieren. Dazu können Programme zur Stressbewältigung, psychologische Beratungsangebote und Schulungen zur Förderung eines positiven Arbeitsklimas gehören. Die DAK-Gesundheit steht den Unternehmen zur Seite und stellt Werkzeuge bereit, um die Gesundheit der Beschäftigten aktiv zu stärken.
Schlussfolgerung
Die aktuelle Situation in Hessen weist auf eine dringende Herausforderung hin, die sowohl individuelle als auch kollektive Lösungen erfordert. Arbeitgeber sollten die Verantwortung übernehmen und aktiv zur Verbesserung der psychischen Gesundheit in ihren Teams beitragen. Zugleich ist es wichtig, die Dialogbereitschaft zu erhöhen und eine offene Gesprächskultur über psychische Belastungen zu fördern. Nur durch gemeinschaftliches Handeln können langfristig positive Veränderungen in der Arbeitswelt erzielt werden.
– NAG