GesundheitWesermarsch

Steigende Eichenprozessionsspinner-Sichtungen in Lemwerder und Berne

Die gefährlichen Eichenprozessionsspinner-Raupen breiten sich seit 2023 verstärkt in den Gemeinden Lemwerder und Berne in der Wesermarsch aus, was ein erhebliches Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung darstellt und Maßnahmen zur Vorsicht erfordert.

Die zunehmende Verbreitung des Eichenprozessionsspinners in der Wesermarsch wirft sowohl gesundheitliche als auch ökologische Bedenken auf. Besonders betroffen sind die Gemeinden Lemwerder und Berne, wo die Raupen des Nachtfalters die Aufmerksamkeit der Behörden und der Anwohner auf sich ziehen.

Gesundheitsrisiken durch den Eichenprozessionsspinner

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind nicht nur Pflanzenschädlinge, sondern stellen auch ein ernstes Gesundheitsrisiko dar. Ihre Brennhärchen enthalten das Eiweißgift Thaumetopein, das bei Kontakt Juckreiz, Hautirritationen und allergische Reaktionen hervorrufen kann. Dies ist insbesondere während der Brutzeit der Raupen von großer Bedeutung, da die Wahrscheinlichkeit, mit ihnen in Kontakt zu kommen, steigt. Das Niedersächsische Gesundheitsministerium hat die Gemeinden daher eindringlich gewarnt und zur Vorsicht aufgerufen.

Zunahme der Sichtungen seit 2021

Die Problematik des Eichenprozessionsspinners hat sich seit 2021 verschärft. Anfangs wurden in Berne und Elsfleth nur vereinzelt Nester gesichtet. Nachdem im letzten Jahr jedoch die ersten großen Ansammlungen in Lemwerder entdeckt wurden, meldeten die Behörden 2023 einen sprunghaft gestiegenen Befall mit über 30 Nester innerhalb kürzester Zeit. Die Raupen nisten vornehmlich in Eichen, die häufig in Parks und entlang von Landstraßen zu finden sind.

Vorsichtsmaßnahmen und Meldepflichten

Um das Gesundheitsrisiko gering zu halten, empfiehlt der Landkreis Wesermarsch, die Nähe zu betroffenen Bäumen zu meiden. Besonders wichtig ist, den direkten Kontakt zu den Nester und Raupen zu verhindern. Wenn Menschen aus beruflichen Gründen in betroffene Gebiete müssen, sollten sie Schutzkleidung tragen. Auch eine Meldung von gefundenen Nester an die zuständigen Ordnungsämter ist Pflicht, wie die Gemeinde Lemwerder betont.

Allgemeine Entwicklung der Situation

Die Sichtungen zeigen einen besorgniserregenden Trend. In den letzten Jahren hat sich die Zahl der entdeckten Nester kontinuierlich erhöht. Während es in Berne 2021 und 2022 nur einige wenige Nester waren, stieg die Anzahl in 2023 bereits auf elf. Auch andere Gemeinden wie Ovelgönne und Jade berichteten von ihren ersten Sichtungen Anfang Mai bis Ende Juli, als die Raupen besonders aktiv sind.

Potentiale Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Die Zunahme der Eichenprozessionsspinner hat nicht nur gesundheitliche Folgen, sondern könnte auch Auswirkungen auf die lokale Flora und Fauna haben. Die Raupen könnten dazu führen, dass Eichenbestände geschädigt werden, was langfristig die Landschaft und die Ökosysteme in der Wesermarsch verändern könnte. Dies erfordert ein schnelles und koordiniertes Handeln der Gemeinden, um sowohl die Gesundheit der Bürger als auch die Umwelt zu schützen.

Die aktuellen Entwicklungen rund um den Eichenprozessionsspinner in der Wesermarsch zeigen die Notwendigkeit eines bewussteren Umgangs mit der Natur und den Artenschutz. Ein besseres Verständnis über die Auswirkungen dieser Schädlinge ist für die zukünftige Handhabung von Bedeutung.

NAG

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