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Vorsicht beim Schlafen: Risiken und Nutzen von Melatonin im Fokus

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor der unkontrollierten Einnahme melatoninhaltiger Nahrungsergänzungsmittel, insbesondere für Schwangere, Stillende, Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen, da diese gesundheitliche Risiken bergen und die Langzeiteffekte bislang unzureichend erforscht sind.

Vorsicht beim Einsatz von Melatonin

Das richtige Maß an Schlaf ist entscheidend für unsere Gesundheit. Dabei spielt das Hormon Melatonin eine wichtige Rolle, indem es unseren Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. In den letzten Jahren hat sich eine Vielzahl von melatoninhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln auf dem Markt etabliert, die versprechen, das Einschlafen zu erleichtern. Doch die Sicherheit dieser Produkte ist fraglich, wie eine aktuelle Warnung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigt.

Wem gilt die Warnung?

Laut dem BfR sollten insbesondere Schwangere, stillende Mütter, Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen vorsichtig sein. Diese Gruppen sollten melatoninhaltige Produkte nicht eigenständig und ohne ärztliche Kontrolle einnehmen. Die Behörde hebt hervor, dass eine längere Einnahme unerwünschte gesundheitliche Effekte zur Folge haben könnte, die durch die Analyse der bestehenden wissenschaftlichen Daten evident werden.

Wie funktioniert Melatonin?

Melatonin wird manchmal als natürliche Hilfe für besseren Schlaf beworben. Es ist ein körpereigenes Hormon, das vor allem bei Dunkelheit produziert wird und dabei hilft, den Schlaf zu fördern. Schwierigkeiten beim Einschlafen sind für viele Menschen ein häufiges Problem, das möglicherweise durch Einnahme von Melatonin gelindert werden könnte. Allerdings ist es wichtig zu wissen, dass im Vergleich zu Arzneimitteln, Nahrungsergänzungsmittel wie Melatonin keiner Zulassungspflicht unterliegen. Das bedeutet, dass die Qualität und Dosierung unzureichend reguliert sein können.

Potentielle Nebenwirkungen und Gefahren

Die Nebenwirkungen einer Melatonin-Einnahme sollten ebenfalls nicht unbeachtet bleiben. Wie das BfR berichtet, könnten Symptome wie Tagesmüdigkeit, verminderte Konzentrationsfähigkeit und längere Reaktionszeiten auftreten. Diese Effekte stellen ein erhöhtes Unfallrisiko dar, nicht nur für die Nutzer, sondern auch für andere im Straßenverkehr oder am Arbeitsplatz.

Langzeitfolgen und Diabetes-Risiken

Ein weiterer Aspekt, der im Zusammenhang mit Melatonin diskutiert wird, ist die mögliche Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel. Es wird befürchtet, dass eine langfristige Einnahme das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen könnte. Bis heute sind jedoch die genauen gesundheitlichen Risiken, insbesondere bei einer längerfristigen Anwendung, unzureichend erforscht.

Fazit: Vor Nutzung informieren

Die steigende Beliebtheit von melatoninhaltigen Produkten in Drogerien und Online-Shops erfordert ein umsichtigeres Umgehen mit diesen Mitteln. Potenzielle Nutzer sollten sich über die Risiken und Nebenwirkungen informieren und im Zweifel ärztlichen Rat einholen. Die Verwendung von Melatonin kann zwar verlockend erscheinen, aber die Risiken sind nicht zu vernachlässigen, insbesondere für vulnerable Gruppen und bei unsachgemäßer Anwendung.

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