Gießener Allgemeine berichtete kürzlich über ein innovatives Projekt in Nonnenroth, das den Gemeinschaftssinn in ländlichen Gegenden stärkt und gleichzeitig das Bewusstsein für nachhaltige Landwirtschaft fördert.
Ein neuer Gemeinschaftsraum für Gärtnerfreunde
Das Projekt „Dorfgarten“ hat in dieser Saison im malerischen Nonnenroth Einzug gehalten. Hier haben Menschen ohne eigene gärtnerische Flächen die Möglichkeit, sich mit anderen zusammenzutun und ihr eigenes Obst und Gemüse anzubauen. Der Garten erstreckt sich über ein Grundstück am Fuß des Kirchberges und wird von einem örtlichen Obst- und Gartenbauverein betrieben, der damit eine wichtige Lücke in der Gemeinschaft schließt.
Die Herausforderung urbaner Lebensräume
In vielen ländlichen Gebieten, wie auch in Nonnenroth, wird die Wohnsituation zunehmend komplizierter. Familien und Einzelpersonen leben oft in Neubauten, die nur eingeschränkt über Gartenflächen verfügen. Das führt dazu, dass viele Menschen den Wunsch haben, zu gärtnern, jedoch keinen Platz dafür haben. Hier setzt das Dorfgarten-Projekt an und bietet den Bewohnern die Möglichkeit, ihre Ideen und Wünsche in die Tat umzusetzen.
Persönliche Geschichten im Dorfgarten
Eine der engagiertesten Gärtnerinnen ist Aileen Kettner, die mit ihrem Lebensgefährten und ihren beiden Töchtern eine Parzelle bewirtschaftet. Ihre Motivation: die Liebe zur Natur, die Freude an frischen und gesunden Nahrungsmitteln und die Übermittlung von Werten wie Nachhaltigkeit an ihre Kinder. Zudem lernen die Teilnehmer nicht nur etwas über die Lebensmittelproduktion, sondern auch über Verantwortung und Gemeinschaft.
Von der Idee zur Umsetzung
Die Idee für den Dorfgarten kam von Esther Babilinski, die im Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins aktiv ist. Aus Sorge um den Nachwuchs im Verein und die Verschärfung des Lebensraums kam der Vorschlag, ein gemeinschaftliches Gärtnerprojekt ins Leben zu rufen. Dieser Vorschlag fand schnell Gehör und wurde mit Unterstützung der Gemeinde und einzelnen Mitgliedern des Vereins umgesetzt.
Ein Blick in die Zukunft
Das Projekt hat bereits jetzt bemerkenswerte Erfolge erzielt und könnte zur Nachahmung anregen. Andere Landwirte in der Umgebung, wie Jürgen Scheld und Edwin Theiß, haben ähnliche Initiativen ins Leben gerufen und bieten Flächen zum Gärtnern an. Diese gemeinsamen Maßnahmen verdeutlichen, wie wichtig Gemeinschaftsprojekte in unserer schnelllebigen, urbanen Welt geworden sind.
Fazit: Ein Modell für ländliche Räume
Das Modell des Dorfgartens in Nonnenroth ist mehr als nur eine Lösung für das gärtnerische Bedürfnis der Anwohner. Es zeigt auch, wie Gemeinschaftsprojekte in ländlichen Gebieten den sozialen Zusammenhalt stärken und gleichzeitig ein Bewusstsein für nachhaltige Praktiken schaffen können. Auch im nächsten Jahr planen die Hobbygärtner bereits, ihre Tätigkeiten fortzuführen und noch weitere Mitstreiter zu gewinnen.
– NAG