Die Einführung einer neuen Steuer ab 2025 könnte weitreichende Konsequenzen für die Entwicklung von Wohnraum in den Kommunen haben. Die Grundsteuer C, die auf unbebaute, baureife Grundstücke erhoben wird, könnte einen entscheidenden Beitrag zur Lösung des angespannten Wohnmarktes leisten.
Die Herausforderungen der Baulücken
In vielen Gemeinden gibt es sogenannte „Enkelchen-Grundstücke“, die voll erschlossen, aber über Jahre hinweg ungenutzt blieben. Diese Grundstücke sind oft im Besitz von Alteigentümern, die das Bauen aufgegeben haben, aber die Flächen für ihre Nachfahren reservieren. Diese Praxis hat zur Folge, dass wertvolle Flächen nicht genutzt werden, während die Städte unter einem Mangel an Wohnraum leiden.
Die Grundsteuer C: Ein Werkzeug für Kommunen
Ab 2025 haben Kommunen die Möglichkeit, durch die Einführung der Grundsteuer C steuerliche Anreize zu schaffen, um Eigentümer zu motivieren, ungenutzte Grundstücke zu entwickeln oder zu verkaufen. Der gesonderte Hebesatz, der voraussichtlich bis zu fünfmal so hoch wie die Grundsteuer B sein kann, könnte den Druck auf Eigentümer erhöhen, aktiv zu werden.
Politische Unterstützung und handfeste Auswirkungen
Das Thema Grundsteuer C wird in verschiedenen politischen Lagern diskutiert. In Gemeinden wie Langgöns und Heuchelheim zeigen sowohl CDU- als auch Grüne-Vertreter Interesse an der Einführung dieser Steuer, was auf eine breite politische Unterstützung hinweist. Bürgermeister Marius Reusch und Lars Burkhard Steinz überlegen ernsthaft, wie die Grundsteuer C rechtlich und effektiv umgesetzt werden kann.
Die Bedeutung für den Wohnraum
Die Einführung der Grundsteuer C könnte besonders nützlich sein, um die Binnenverdichtung zu fördern. Gerade in Zeiten, in denen viele Kommunen keine neuen Baulandflächen ausweisen wollen, bietet die Nutzung bestehender Baulücken eine Möglichkeit, dem Bedürfnis nach Wohnraum entgegenzukommen. In Heuchelheim wurde bereits signalisiert, dass man an der Einführung interessiert ist, um die Innenentwicklung der Gemeinde zu stärken.
Ein überregionales Problem
Das Phänomen der ungenutzten Grundstücke ist nicht auf eine einzelne Region beschränkt. In Mittelhessen, aber auch bundesweit stehen zahlreiche Grundstücke leer. Die Grundsteuer C könnte landesweit einen bedeutenden Unterschied machen, indem sie sowohl der Wohnraumschaffung dient als auch den chronisch unterfinanzierten Kommunen zusätzliche Einnahmen sichert.
Schlussfolgerung
Die Grundsteuer C, die ab 2025 in Kraft tritt, könnte eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Wohnraummangel spielen. Eigentümer werden durch steuerliche Anreize motiviert, ihre Grundstücke zu bebauen oder zu verkaufen. Dies könnte nicht nur die Wohnsituation verbessern, sondern auch dazu beitragen, den Druck auf die ohnehin belasteten Kassen der Kommunen zu vermindern. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass auf politischer Ebene rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um die Einführung dieser Steuer zu realisieren.
– NAG