Wachstum und soziale Verantwortung in Gießen
Die Wohnbau Gießen setzt in einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit bemerkenswerte Akzente im Wohnungsbau. Während viele Unternehmen mit finanziellen Herausforderungen kämpfen, präsentiert sich das Gießener Wohnunternehmen optimistisch und erfolgreich.
Wirtschaftlicher Erfolg trotz Krisenzeit
Die Wohnbau Gießen hat im Geschäftsjahr 2023 einen Überschuss von 5,5 Millionen Euro erzielt, was eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr darstellt, als der Gewinn bei 3 Millionen Euro lag. Geschäftsführerin Dorothee Haberland äußerte sich stolz über die positive Entwicklung des Unternehmens, welche größtenteils auf die erfolgreiche Reorganisation des Tochterunternehmens Wohnbau Immobilienservice zurückzuführen ist. Das Tochterunternehmen konnte etwa 1 Million Euro zum Gesamtergebnis beitragen.
Neubauprojekte als Antwort auf Wohnraummangel
In Gießen gibt es aktuelle Pläne, bestehende Wohnproblemen durch den Bau neuer geförderter Wohnungen zu begegnen. Besonders wichtig sind die Neubauten in der Weserstraße, wo aktuell die Ausschreibung für ein Projekt mit 40 geförderten Wohneinheiten sowie einer Kita und einer Seniorentagesstätte läuft. Der Baubeginn wird für Herbst dieses Jahres erwartet. Solche Projekte sind notwendig, um den steigenden Bedarf an Wohnraum, insbesondere für sozial schwächere Gruppen, zu decken.
Langfristige Modernisierungsstrategien
Neben den Neubauten wird auch die Modernisierung des Bestandsimmobilienportfolios vorangetrieben. Die Modernisierung von 72 Rotklinkerhäusern in der Weststadt soll bis nächstes Jahr abgeschlossen werden. Das gesamte Modernisierungsprogramm läuft bis 2045 und zielt darauf ab, die Wohnqualität erheblich zu verbessern.
Gemeinschaftliche Einbindung und Transparenz
Die Wohnbau Gießen legt großen Wert auf die Einbindung der Mieter in die Planungsprozesse. Am 13. September soll ein Mieterfest stattfinden, bei dem aktuelle Planungen präsentiert werden. Dies zeigt das Bestreben des Unternehmens, Transparenz zu schaffen und Anwohner frühzeitig über geplante Entwicklungen zu informieren. Große Sorgen um die Wohnsituation der Mieter sollen so verhindert werden.
Klimaziele und Zukunftsausblick
Trotz des Anstiegs der Leerstandsquote auf 2,81 Prozent bleibt das Unternehmen unter dem städtischen Ziel von 3 Prozent. Die Mieten wurden moderat erhöht, und liegen weiterhin unter dem Durchschnitt in Hessen. Obwohl Gießen sich das Ziel gesetzt hat, bis 2035 klimaneutral zu werden, gibt es Bedenken zur Erreichung dieser ambitionierten Vorgaben, wie der Aufsichtsratsvorsitzende Francesco Arman betont. Die Entwicklung von gefördertem Wohnungsbau kann als ein positiver Schritt in diese Richtung angesehen werden.
Soziale Verantwortung auf dem Wohnungsmarkt
Die Wohnbau Gießen stellt sicher, dass sowohl neue als auch bestehende Wohnungen für einen breiten Teil der Bevölkerung erschwinglich bleiben. Dank ihrer über 7.200 bezahlbaren Wohnungen spielt sie eine entscheidende Rolle auf dem Gießener Wohnungsmarkt. Der Stadtrat und die Geschäftsführung betonen die Bedeutung der sozialen Verantwortung, die das Unternehmen in dieser herausfordernden Zeit wahrnimmt.
Wenn Gießen an seinen Visionen festhält, wird die Wohnbau Gießen nicht nur ihre wirtschaftliche Stabilität aufrechterhalten, sondern auch dazu beitragen, das soziale Gefüge der Stadt zu stärken und der wachsenden Nachfrage nach Wohnraum gerecht zu werden.
– NAG
