In der kleinen Stadt Pohlheim, gelegen im Landkreis Gießen, steht ein Wandel an: Das Gelände des ehemaligen Tennisclubs Holzheim hat mit der Installation von zwei neuen Fußballtoren einen ersten Schritt in Richtung einer Multifunktions-Sportanlage gemacht. Dieser bedeutende Schritt folgt der Aufkündigung des Pachtverhältnisses durch den Tennisclub, der seit 1973 auf dem Gelände aktiv war und zuletzt nur noch sporadisch genutzt wurde.
Der Tennisclub (TC) Holzheim hat jetzt offiziell die Kündigung des Pachtverhältnisses an die Stadt Pohlheim übergeben. TC-Vorsitzender Christian Görlach und sein Vorstandskollege Daniel Jung, beide Politiker aus unterschiedlichen Parteizugehörigkeiten, bekräftigten diesen Schritt als notwendige Maßnahme. „Wir haben die Kündigung unterschrieben und den Verantwortlichen der Stadt überreicht“, erklärt Görlach. Damit endet eine Ära, in der die Tennisplätze unterhalb der Regenbogenschule lange Zeit wenig genutzt wurden. Ein Platz wird jedoch weiterhin für Tennis-Interessierte zur Verfügung stehen.
Der Weg zur Multifunktionssportanlage
Die Idee einer Multifunktionssportanlage entstand aus der Notwendigkeit, den Raum sinnvoller zu nutzen. Mit der Kündigung des Tennisplatzes möchten die Verantwortlichen sicherstellen, dass das Gelände jungen Sportlern zugutekommt. „Wir wollen mal sehen, ob der neue Bolzplatz angenommen wird“, zeigt sich Görlach optimistisch. Die neuen Tore sind nur der erste Schritt, während die Stadt Pohlheim plant, ein Planungsbüro zu beauftragen, um konkrete Vorschläge für die Multifunktionsanlage zu entwickeln.
Ein weiteres Highlight auf dem Gelände ist die kürzlich überarbeitete BMX-Bahn, die bereits von mehreren Kindern genutzt wird. Hier hat der städtische Bauhof gute Arbeit geleistet. „Die Bahn wird bestens angenommen“, so Görlach. Die Kinder aus der Umgebung, wie der 14-jährige Luca und seine Geschwister, haben bereits ihre Freude daran und testen mit Begeisterung die verschiedenen Routen. „Das ist schon geil!“, berichtet Luca, während sich seine Geschwister in verschiedenen Schwierigkeitsgraden versuchen.
Zusätzlich gibt es auf dem Gelände einen neuen Holzunterstand, dessen Nutzung noch offenbleibt. Görlach kann sich diesen als Treffpunkt für Jugendliche vorstellen, während er auch eine mögliche Nutzung für Eltern mit Kleinkindern in Betracht zieht. „Hier könnten sie ein bisschen weg vom restlichen Geschehen sein“, fügt er hinzu, was darauf hindeutet, dass mehr Raum für Gemeinschaft geschaffen werden soll.
Ein neuer Weg für Holzheim
Die Entwicklungen in Holzheim zeigen, dass bei einem Ende auch neue Perspektiven entstehen können. Die außerordentliche Teamarbeit zwischen Stadtvertretern, den ansässigen Vereinen und interessierten Bürgern verdeutlicht den Willen, gemeinsam an einer positiven Veränderung zu arbeiten. Der Aufbau des Bolzplatzes ist als Übergangslösung gedacht, während die Stadt darauf hinarbeitet, die Multifunktions-Sportanlage zu realisieren.
Insgesamt ist der Umbau des Tennisplatzgeländes in Pohlheim ein gutes Beispiel dafür, wie durchdachte Planungen und gemeinschaftliches Engagement zu einer Bereicherung für die lokale Infrastruktur führen können. Die Bemühungen, diesen Teil der Stadt für sportliche Aktivitäten zu revitalisieren, könnten weitreichende positive Effekte für die Jugend und die Gemeinschaft haben. Mit dieser Neugestaltung wird nicht nur der Bedarf an Sportflächen gedeckt, sondern auch ein Ort geschaffen, an dem sich verschiedene Altersgruppen wohlfühlen können.
Die Entwicklung der Sportinfrastruktur in Pohlheim
Die Umwandlung des Tennisplatzgeländes in Holzheim ist nur ein Element in einem breiteren Trend, der die Weiterentwicklung der Sportinfrastruktur in Pohlheim kennzeichnet. In den letzten Jahren hat die Stadt pohlheim Initiativen gestartet, um den Bürgerinnen und Bürgern vielfältigere Sportmöglichkeiten zu bieten. Insbesondere wird darauf geachtet, dass sämtliche Altersgruppen und Interessenslagen abgedeckt werden. Ein Beispiel dafür ist der Bau von modernen Sportanlagen, die sowohl für den Wettkampfsport als auch für Freizeitaktivitäten konzipiert sind.
Die Multifunktions-Sportanlage Limes-Aktivpark, die in den kommenden Monaten realisiert werden soll, wird nicht nur die bisherige Tennisfläche in Holzheim ersetzen, sondern auch neue Aktivitäten ermöglichen, die in der Region gefragt sind. Die Kombination von Sportarten, von Fußball bis hin zu BMX-Freestyle, zeigt das Bestreben, die Bedürfnisse der Gemeinschaft in den Fokus zu rücken und ein integratives Sportumfeld zu schaffen.
Politische und gesellschaftliche Resonanz auf die Veränderungen
Die Entscheidung des Tennis-Clubs Holzheim, das Pachtverhältnis zu kündigen, und die pläne für die Multifunktions-Sportanlage stoßen auf gemischte Reaktionen in der Bevölkerung. Während einige Bürger die Veränderungen begrüßen und eine Poolanwendung für die breite Masse von Freizeitmöglichkeiten erwarten, gibt es auch Bedenken bezüglich der Kosten und der langfristigen Wartbarkeit der neuen Anlagen. Die Stadt Pohlheim hat jedoch angekündigt, dass die finanziellen Mittel aus dem städtischen Haushalt und möglichen Förderungen flankierend eingesetzt werden.
Politisch betrachtet haben die örtlichen Vertreter, die sowohl aus der CDU als auch aus den Freien Wählern stammen, ein gemeinsames Interesse an der Umsetzung des neuen Sportkonzepts gezeigt. Es bleibt abzuwarten, wie diese Zusammenarbeit in konkreten Projekten umgesetzt wird und ob die Bedürfnisse der Anwohner weiterhin in der Planungsphase berücksichtigt werden.
Die Rolle von Sportstätten im sozialen Leben
Die Neugestaltung von Sportstätten spielt eine wesentliche Rolle in der sozialen Integration und bieten nicht nur Möglichkeiten für sportliche Betätigung, sondern fördern auch das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Nachbarschaft. Sportanlagen sind häufig Treffpunkte, die den Austausch und das Miteinander von verschiedenen Generationen und Kulturen ermöglichen.
Insbesondere die Idee eines Unterstands auf dem Gelände könnte dazu beitragen, einen Raum zu schaffen, der als informeller Treffpunkt für Jugendliche dient. Solche Treffpunkte sind entscheidend, um ein positives Zusammenspiel zwischen den verschiedenen sozialen Gruppen zu fördern und Jugendarbeit wirkungsvoll zu unterstützen.
Die gesellschaftliche Funktion von Sportstätten geht über den Sport hinaus und beeinflusst die soziale Struktur der Gemeinden, was die Stadt Pohlheim bei ihren zukünftigen Planungen nicht unterschätzen sollte.