Gießen

Paul Schneider: Der erste evangelische Märtyrer – Ein bewegendes Leben und Tod

Ein Mann, der unbeugsam blieb

Die Geschichte von Paul Schneider, dem früheren Pfarrer von Hochelheim und Dornholzhausen, ist eine, die den Glauben an die Überzeugungen bis zum Äußersten trägt. Vor 85 Jahren, am 18. Juli 1939, wurde er in Buchenwald mit einer Überdosis Strophanthin ermordet. Doch selbst in den dunkelsten Stunden konnte man sein Herz nicht brechen.

Paul Schneider, als der „erste evangelische Märtyrer“ bezeichnet, war ein Mann, der gegen die Unterdrückung seiner Glaubensüberzeugungen kämpfte. Geboren 1897 in Pferdsfeld, folgte er seinem Vater in die Pfarrerschaft, trotz des ursprünglichen Wunsches, Medizin zu studieren. Er war ein Mann der Theologie, der sich nicht von seinem Weg abbringen ließ.

Nach Stationen in verschiedenen Städten fand Schneider seinen Weg nach Hochelheim, wo er als Pfarrer ordiniert wurde. Den politischen und gesellschaftlichen Unruhen, die durch den Aufstieg der Nationalsozialisten ausgelöst wurden, stellte er sich mutig entgegen. Trotz des Drucks von außen blieb Schneider an seiner Überzeugung fest und verteidigte den christlichen Glauben gegen die Regierung.

Seine Weigerung, die Glocken gegen den Willen des Kirchenvorstandes zu läuten, sowie seine klaren Worte bei der Beerdigung eines Hitlerjungen brachten ihn in Konflikt mit den Nazis. Schneider wurde inhaftiert und letztendlich nach Buchenwald deportiert, wo er weiterhin unbeirrt von seiner Zelle aus die biblische Botschaft verkündete.

Schneider weigerte sich sogar, den Hitler-Gruß zu leisten, und betonte in seinen letzten Worten vor der SS, dass er Gott mehr gehorchen müsse als den Menschen. Sein Mut und seine Standhaftigkeit machten ihn zu einem Vorbild für viele, die seinen Weg der unbeugsamen Überzeugung bewunderten.

Paul Schneider mag vor 85 Jahren gestorben sein, aber sein Vermächtnis des unbeugsamen Glaubens und der Standhaftigkeit lebt in den Herzen vieler weiter. Seine Geschichte erinnert uns daran, dass es in den dunkelsten Stunden des Lebens möglich ist, an den eigenen Überzeugungen festzuhalten und für das einzustehen, woran man glaubt.

NAG

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