Gießen

Praxisnahe Tipps zur teilmobilen Rinderschlachtung in Lahn-Dill-Gießen

In der Ökomodell-Region Lahn-Dill-Gießen wurde eine praxisnahe Handreichung zur teilmobiler Schlachtung von Rindern erstellt, die Tierhaltern helfen soll, ihre Tiere stressfrei und in gewohnter Umgebung zu schlachten, was die Fleischqualität verbessert und seit Mai 2024 auch für Ziegen und Schafe gilt.

In der Ökomodell-Region Lahn-Dill-Gießen wurde ein neuer Ansatz zur tiergerechten Schlachtung von Rindern entwickelt. Die Handreichung „Einstieg in die teilmobile Schlachtung von Rindern“ bietet Landwirten und Tierhaltern praktische Hilfestellungen, um die Schlachtung der Tiere in einer vertrauten Umgebung durchzuführen. Dies ist ein bedeutender Schritt, sowohl für das Wohlbefinden der Tiere als auch für die Qualität des erzeugten Fleisches.

Die Vorteile der Hofschlachtung

„Es gibt gute Gründe für Tierhalter, ihre Tiere auf dem Hof schlachten zu wollen. Die Schlachtung in gewohnter Umgebung erspart nicht nur dem Tier Angst und Strapazen auf seinem letzten Weg zum Schlachthof, sondern führt auch zu einer besseren Fleischqualität“, erläutert Margot Schäfer, die Leiterin der Abteilung für den ländlichen Raum. Der Stress, den ein Transport zum Schlachthof mit sich bringt, kann die Qualität des Fleisches negativ beeinflussen. Hier spielt die stressfreie Umgebung eine entscheidende Rolle.

Unterstützung durch die Region

Um diesen Ansatz zu unterstützen, hat der Landkreis Gießen die Anschaffung einer sogenannten „mobilen Schlachteinrichtung“ gefördert. Christian Zuckermann, der Dezernent für den ländlichen Raum, berichtet: „Der Landkreis hat mit 20.000 Euro zur Einrichtung beigetragen. In Zusammenarbeit mit dem Naturlandhof Hornischer in Reiskirchen wird die mobile Einheit bereitgestellt, damit auch andere Landwirte die Möglichkeit haben, ihre Tiere direkt vor Ort zu schlachten.”

Zugang zu wichtigen Informationen

Die Erstellung der Handreichung ist ein partirelles Ergebnis der bisherigen Erfahrungen in der Region. Die verschriftlichte Checkliste und die praktischen Tipps richten sich speziell an Landwirte, die sich mit der teilmobilen Schlachtung auseinandersetzen möchten. Diese Informationen sind sowohl in gedruckter Form als auch digital verfügbar. Um Zugang zu erhalten, können Interessierte die Abteilung für den ländlichen Raum kontaktieren oder die Inhalte über die offizielle Webseite des Lahn-Dill-Kreises herunterladen.

Ein zukünftiger Trend in der Landwirtschaft

Die Implementierung der mobiler Schlachtmethoden könnte bald auch auf andere Tierarten ausgeweitet werden. Ab Mai 2024 werden die Regelungen zur Hofschlachtung auch für Ziegen und Schafe gelten. Dies zeigt, dass ein Wandel in der Agrarwirtschaft möglich ist, der sowohl den Tierschutz als auch die Vermarktung regionaler Produkte in den Vordergrund stellt.

Ein starkes Netzwerk für die regionale Landwirtschaft

Die Ökomodell-Regionen in Hessen fördern eine enge Verbindung zwischen landwirtschaftlichen Betrieben, Handel und Verbrauchern. Mit dem Ziel „Mehr Bio. Mehr Regionalität. Mehr Hessen“ wird ein nachhaltiger Ansatz gefördert, der die Vermarktung von regionalen Lebensmitteln unterstützt und gleichzeitig die ökologische Landwirtschaft stärkt.

Insgesamt signalisieren die neuen Ansätze und Kooperationen in der Region einen Schritt hin zu einer verantwortungsbewussteren und nachhaltigeren Landwirtschaft, die die Bedürfnisse von Tieren, Landwirten und Verbrauchern gleichermaßen berücksichtigt.

NAG

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